Garagisti & Co. GP1

Wenn man den oben angegebenen Markennamen ‚Garagisti & Co.‘ liest, könnte man von einer neuen italienischen Firma ausgehen. Wobei der Zusatz vielleicht schon ein wenig darauf hindeutet, dass es tatsächlich eine britische Marke ist, die mit einem neuen, analogen Sportwagen auf Kundenfang gehen möchte. Während viele andere Firmen aktuell eher auf den Elektrozug aufspringen, gibt es also auch weiterhin Idealisten, die sich der klassischen Antriebstechnik widmen möchten. Im GP1 soll bei der Serieneinführung ein Hochdrehzahl-V12-Triebwerk ohne Hybridisierung arbeiten.

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Dies ist indes nur möglich, solange man sich als Autohersteller im Feld von weniger als 1.000 gebaute Autos pro Jahr aufhält. Alles darüber wird zukünftig mindestens mit Hybridantrieb, wenn nicht sogar als reines Elektrofahrzeug auf den Markt kommen. Genau dieser Zustand macht es bereits heute Marken wie Ferrari, Lamborghini und Porsche schwer, die eigentlichen Wünsche der Käufer mit den politisch festgelegten Regularien unter einen Hut zu bringen. Für eine komplett neu startende Marke wie Garagisti & Co. ist dies kein Problem. Vom GP1 sollen nach aktuellen Planungen eh nur 25 Stück entstehen. Somit steht die komplette technische Spielwiese offen. Das Team des britischen Newcomers plant daher neben dem rund 800 PS starken V12 auch ein manuelles Sechsgang-Getriebe von Xtrac. Öhlins liefert die Fahrwerkskomponenten zu, Brembo ist für die Bremsanlage verantwortlich.

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Wie kommt man in der heutigen Zeit auf die Idee, ein möglichst analoges Fahrzeug zu entwickeln? Der Firmengründer Mario Escudero kaufte vor rund einem Jahr einen Lamborghini Countach 25th Anniversary, mit dem er aus reiner Fahrfreude heraus innerhalb dieses Jahres mehr als 8.000 Meilen zwischen dem Norden Schottlands und der Lamborghini-Fabrik in Sant’Agata in Italien zurücklegte. Dieser Fahrspaß fehlte ihm bei allen aktuell angebotenen Neufahrzeugen, weshalb er eine eigene Firma aufzog und an die Entwicklung des GP1 heranging. Dank Carbon-Chassis und -Karosserie soll das Gewicht möglichst niedrig bleiben. Das Design übernahm ein ehemaliger Bugatti-Designer. Obwohl keine große Spoiler und Flügel ersichtlich sind, soll der Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten auf dem Niveau eines Porsche 911 GT3 RS liegen. Innen gibt es zwar ein digitales Display hinter dem Lenkrad, ansonsten jedoch keine weiteren Displays. Auch die Anzahl der Schalter und Knöpfe wurde auf ein Minimum reduziert.

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Jedes der 25 Fahrzeuge hat einen Nettogrundpreis von 3 Millionen US-Dollar. Natürlich können die Kunden sich farblich innen und außen austoben, um ihr Auto zu individualisieren. Erst einmal müssen sie jedoch hoffen, dass es der GP1 über den Status einer Computerzeichnung hinaus in die wirkliche Welt schafft. Aufgrund des hochemotionalen Teams hinter dem Projekt gehe ich jedoch davon aus, dass es mindestens einen fahrbereiten Prototypen geben wird.

Bilder: Garagisti & Co.