Das niederländische Designstudio von Niels van Roij präsentierte jüngst auf dem Concours von Mariënwaerdt eine Karosserievariante des legendären Ferrari Testarossa, die sich in den 1980er Jahren einige Kunden durchaus gewünscht hatten. Im Auftrag eines solventen Autosammlers aus Andorra entstand ein Targa mit dem wohlklingenden Beinamen ‚Guida Touring Sport‘. Das Basisfahrzeug, ein Testarossa von 1987, erhielt zuvor eine umfangreiche Restaurierung zurück in den einstigen Neuwagenzustand. Insgesamt stecken rund 3.000 Arbeitsstunden in diesem Projekt.
Da der Targa-Umbau keinen offiziellen Segen aus Maranello erhalten hat, spricht das Team rund um Niels von Roij von einem maßgeschneiderten Einzelstück auf Basis eines italienischen Zwölfzylinder-Sportwagens. Ab Werk gab es nur einen offenen Testarossa, der als kompletter Spider an den damaligen Fiat-Chef Gianni Agnelli ausgeliefert wurde. Es folgten einige Umbauten bei Pininfarina, die unter anderem an den Hof des Sultan von Brunei geliefert wurden. Das Team von Niels van Roij ergänzt nun die Targa-Variante mit einem zweiteiligen, herausnehmbaren Dach über den beiden Passagieren. Selbst bei genauer Betrachtung sieht der Umbau so gut gemacht aus, als hätte es ihn ab Werk gegeben. An unsichtbaren Stellen unterhalb des Armaturenbretts, an der Hutablage, am Mitteltunnel sowie entlang der Türöffnungen erhielt das Fahrzeug im Rahmen der Restaurierungsarbeiten gezielt Versteifungen. Für die beiden Dachsegmente gibt es maßgeschneiderte Taschen, um sie anschließend hinter den Sitzen oder im vorderen Kofferraum mitführen zu können.
Am restlichen Fahrzeug nahm das Team keinerlei Veränderungsmaßnahmen vor. Für die Pressebilder sorgte man mittels Photoshop dafür, dass keine Ferrari-Logos mehr ersichtlich sind. Und falls nun strenge Geschichtshüter anfangen möchten, über den Verlust historischer Materie zu wettern: der Guida Touring Sport bleibt ein Einzelstück, eine Kleinserienfertigung ist nicht geplant.
Bilder: Niels van Roij Design