Rund 50 Jahre nachdem auf dem Pariser Autosalon der Lotus Esprit debütierte präsentiert das britische Unternehmen Encor mit dem Series 1 einen modernen Restomod des Mittelmotorsportwagens. Beim Vorführwagen orientiert man sich natürlich nicht nur durch Zufall am wohl berühmtesten Vorbildfahrzeug, das einst von James Bond über die Kinoleinwand gefahren wurde. Interessenten können ihr Exemplar aber natürlich auch anders konfigurieren. Die komplette Karosserie besteht beim Series 1 aus Kohlefaser. Insgesamt sollen ab kommendem Jahr lediglich 50 Stück restauriert und modifiziert werden.
Encor setzt sich aus Mitarbeitern zusammen, die zuvor bereits bei Herstellern wie Aston Martin, Koenigsegg, Lotus oder dem Zulieferer Skyships Automotive Erfahrungen gesammelt haben. Sie behandelten den inzwischen zum Klassiker gereiften Esprit von 1975 daher auch nicht einfach als weißes Blatt Papier, auf dessen Basis man alles ändern könnte. Stattdessen gestatten sie dem Mittelmotorsportwagen sein kulturelles Erbe und kitzeln dieses durch gezielte Maßnahmen hervor. Vor den ersten Handgriffen erfolgte ein umfangreicher 3D-Scan eines Esprit S1. Dabei fiel schnell auf, dass moderne Fertigungsverfahren dafür sorgen, dass die optisch zweigeteilte Fiberglas-Karosserie des Originals nun wie aus einem Guss wirkt. Grund dafür sind Carbon-Anbauteile, die in der passenden Größe angefertigt werden können, was vor 50 Jahren noch nicht in dieser Qualität denkbar war. Zugleich wurden alle Be- und Entlüftungsöffnungen überdacht und an heutige Bedürfnisse der Kühler angepasst. Die Beleuchtung arbeitet mit LED-Technik, weshalb die Klappscheinwerfer nicht mehr komplett ausfahren müssen und entsprechend weniger stark im Wind stehen. Die Räder in den Radhäusern entstehen aus geschmiedeten Blöcken und erinnern optisch an Leichtmetallräder, die für den Esprit ab Werk erhältlich waren.
Auch im Interieur kommt Carbon zum Einsatz. Dazu gibt es schwarzes Leder und karierten Stoff auf den Sitzen und an den Türtafeln. Die Instrumentierung hinter dem Lenkrad zeigt sich digitalisiert. Auf dem Mitteltunnel findet sich der hölzerne Schalthebel für das manuelle Fünfgang-Getriebe. Dieses sitzt gemeinsam mit einem 3,5 Liter großen V8-Biturbomotor im originalen Aluminiumchassis des Esprit. Das Chassis wird zuvor umfangreich gereinigt und wo nötig repariert und versteift. Das Triebwerk erhält Hochleistungsschmiedekolben, überarbeitete Einspritzdüsen, neue Turbolader, eine moderne Motorsteuerung sowie modifizierte Kühl- und Kraftstoffleitungen. Die ebenfalls neu angefertigte Edelstahlabgasanlage sorgt für einen kernigen Soundtrack. Encor strebt rund 400 PS und 475 Newtonmeter Drehmoment in Verbindung mit einem Leergewicht unterhalb von 1,2 Tonnen an. Damit soll der Sprint auf Tempo 100 in rund vier Sekunden möglich sein, während die Höchstgeschwindigkeit über 280 km/h angesiedelt wird.
Der Grundpreis für den auf 50 Exemplare limitierten Encor Series 1 liegt bei £ 430.000 zuzüglich Steuern und Basisfahrzeug. Erste Auslieferungen plant die britische Firma für das zweite Quartal 2026. Interessenten können auf der firmeneigenen Webseite schon einmal mit dem Online Konfigurator spielen.
Bilder: Encor









