Was beim Blick auf den Namen nach einem neuen schienengebundenen Verkehrsmittel der Deutschen Bahn klingt, entpuppt sich spätestens beim Blick auf die wenigen veröffentlichten Bilder schnell als Nachbau eines legendären deutschen Rennwagens. Allerdings möchte die Firma D Zug Automobili aus Lettland ihr Erstlingswerk DZ-12 auch mit Straßenzulassung unter die Leute bringen. Hinter der Firma und dem Projekt stehen die beiden US-Amerikaner Peter Koch und Justin Broughton. Eigentlich entwickeln und fertigen sie Ersatz- und Tuningteile für luftgekühlte Sportwagen von Porsche – und das bereits seit 2010. Vor rund einem Jahr verkauften sie ihre Teilefirma D Zug jedoch gewinnbringend und gründeten D Zug Automobili mit Sitz in Lettland, um einen Traum zu verwirklichen, an dem sie seit 2019 im Hintergrund arbeiten: den legendären 917 auf die Straße zu bringen.
Die jüngst veröffentlichten Computerskizzen zeigen einen Sportwagen, der dem 917 zum Verwechseln ähnelt. Allerdings verspricht D Zug Automobili eine Karosserie aus Kohlefaser und eine in den Gitterrohrrahmen integrierte Passagierzelle – ein so genanntes Monocoque – ebenfalls aus Carbon. Für das Fahrwerk kommen komplett einstellbare Feder-Dämpfer-Elemente zum Einsatz, während die Bremsanlage auf modernste Carbon-Keramik-Scheiben setzt. Hinter den beiden Passagieren werkelt ein eigens entwickelter Zwölfzylinder-Boxermotor mit sechs Litern Hubraum und Luftkühlung. Hier weicht der DZ-12 vom historischen Vorbild ab, der dank entsprechend ausgeführter Kurbelwelle über einen V12-Motor mit 180 Grad Bankwinkel verfügte. Zudem hatte der 917 Zeit seines Rennsportlebens „nur“ 4,5 bis 5,4 Liter Hubraum.
D Zug Automobili veröffentlichte bislang noch keine Leistungsdaten. Man verspricht jedoch ein Hochdrehzahlkonzept mit rotem Drehzahlbereich ab 9.000 U/min sowie ein manuelles Sechsgang-Getriebe für die Kraftübertragung Richtung Hinterachse. Maximal 100 Exemplare des DZ-12 sollen insgesamt entstehen, wobei noch nicht feststeht, ab wann die Kleinserienfertigung beginnt. Interessenten müssen sich von mindestens 2,1 Millionen US-Dollar trennen, um ein solches Auto in die Garage zu stellen. Bestellungen können ab sofort aufgegeben werden.
Bilder: D Zug Automobili