Ferrari 849 Testarossa

Ferrari beerbt den SF90 mit einem neuen Hybridsportwagen, der einen klassischen Modellnamen mitbringt. Der 849 erhält den Beinamen Testarossa, den es in der Ferrari-Geschichte bereits mehrfach gab. Erstmalig zierte er in den 1950er Jahren verschiedene Rennsportwagen, wurde dabei aber noch zweigeteilt „Testa Rossa“ geschrieben. Übersetzt wies der ‚rote Kopf‘ auf die rot lackierten Zylinderköpfe der jeweiligen V12-Triebwerke hin. 1984 debütierte schließlich der Inbegriff eines fahrbaren Keils in Form des Ferrari Testarossa mit einem 180°-V12-Motor, der mit einigen Facelifts als F512tr und F512 M bis Mitte der 1990er Jahre im Programm verblieb. In Kürze beginnt nun also die dritte Ära des Testarossa.

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Um eines direkt vorwegzunehmen: Der neue 849 Testarossa ist kein Sportwagen im Retrolook. Im Gegensatz zum SP3 Daytona bringt er also nicht die schönsten Details des keilförmigen Miami-Vice-Autos mit und auch die Rundungen eines 250 Testa Rossa sucht man vergeblich. Stattdessen handelt es sich ganz streng genommen um ein sehr großes Facelift des SF90, bei dem allerdings ungewöhnlich viele Karosserieteile angefasst wurden – ein teurer Prozess für einen Autohersteller. Als einziges verbindendes Element kann man im Motorraum des 849 Testarossa ebenfalls rot lackierte Zylinderköpfe finden. Hier jedoch erstmals an einem V8-Triebwerk. Der weiterentwickelte F154-Motor mit neuen Innereien kommt allein bereits auf 830 PS. In Kombination mit dem serienmäßigen Hybridsystem kommen noch einmal 220 elektrische PS hinzu, um den Endwert mit 1.050 deutlich über die 1.000-PS-Grenze zu hieven. Drei Elektromotoren sind mit an Bord und verhelfen dem 849 zu einer Spurtzeit von null auf 100 km/h in 2,3 Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Ferrari 330 km/h an. Rein elektrisch sind dank des 6,5-kWh-Akkupakets bis zu 26 Kilometer bei Geschwindigkeiten unterhalb von 130 km/h möglich. Auf der hauseigenen Teststrecke im italienischen Fiorano erreichte der 849 Testarossa eine Rundenzeit von 1:17,5 Minuten – 1,5 Sekunden schneller als der bisherige SF90 Stradale.

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Bereits der normale 849 Testarossa verfügt über einen aktiv ausfahrbaren Heckspoiler, der je nach Fahrsituation in weniger als einer Sekunde im Fahrtwind steht und Anpressdruck generiert. Zwei kleine, fest installierte Spoiler befinden sich seitlich davon auf dem Heckabschluss. Optional gibt es weiterhin das Assetto Fiorano Paket, durch das der Wagen noch aggressivere Aerodynamikteile erhält und zudem rund 30 Kilogramm gegenüber dem normalen Serienbruder abnimmt. Zudem wird es wie beim SF90 weiterhin auch eine offene Spider-Variante geben. Das Hardtop über den Passagieren kann bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h in nur 14 Sekunden geöffnet und geschlossen werden.

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Das Cockpit des neuen Ferrari 849 Testarossa zeigt sich noch eine Spur mehr fahrerorientiert als dies bereits im SF90 der Fall war. Vom Mitteltunnel läuft diagonal eine Strebe zur Mittelkonsole des Armaturenbretts hinauf. Im oberen Bereich davon befindet sich das Schaltpult für die Getriebeeinstellungen, das beim 849 wie bereits bei anderen aktuellen Ferrari-Modellen im Stil einer klassischen H-Schaltkulisse gestaltet ist. Zudem kehrt man auch in Maranello nach zuletzt zunehmend schlechter Kundenkritik von Touch-Flächen zurück zu haptischen Knöpfen und Schaltern am Lenkrad und Armaturenbrett. Das Digitaldisplay hinter dem Lenkrad zeigt nicht nur die wichtigsten Fahrdaten an, sondern dient auch der Bedienung des Infotainmentsystems inklusive Apple CarPlay, Android Auto und MyFerrari Connect.

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In Europa startet die Preisliste für den Ferrari 849 Testarossa bei 460.000 € für das Coupé und 500.000 € für den Spider. Erste Exemplare sollen ab Anfang 2026 zu den Händlern rollen.

Bilder: Ferrari