Es war ein Stück weit absehbar und doch überrascht Pagani mit der Präsentation des neuen Huayra Codalunga Speedster. Vorausgesehen hatten viele Experten die offene Version des Langhecks bereits bei der Premiere des Coupés vor einigen Jahren. Dass diese nun jedoch als Speedster und nicht als Roadster erfolgt, ist eine Neuheit für den Sportwagenhersteller aus dem Großraum Modena. Optisch zitiert der Wagen neben dem Huayra auch offene Rennsportwagen der 1960er Jahre. Technisch werkelt das V12-Triebwerk des aktuellen Pagani Utopia hinter den Insassen. Andere Sportwagenmarken würden sich vermutlich voll und ganz auf den Abverkauf ihrer aktuellen Modelle verlassen. Pagani ist da schon immer etwas eigenständiger unterwegs, was auch die zahlreichen Unikate auf Basis des Erstlingswerks Zonda zeigen.
Während es vom Huayra Codalunga Coupé lediglich fünf Exemplare für VIP-Kunden in aller Welt gab, sollen vom Speedster immerhin doppelt so viele Autos entstehen. Im Vergleich mit dem normalen Huayra ist der Codalunga, dessen Beinamen übersetzt ‚Langheck‘ bedeutet, volle 28 Zentimeter länger. Nachdem Pagani im vergangenen Jahr auf dem Goodwood Festival of Speed den ersten Huayra mit manuellem Getriebe vorgestellt hat (hier geht es zum Pagani Huayra Epitome), können die Kunden beim Codalunga Speedster nun zwischen dem gewohnten sequenziellen Getriebe und einem manuellen Schaltgetriebe wählen. Übertragen werden jeweils die 864 PS und 1.100 Newtonmeter Drehmoment, die das sechs Liter große V12-Biturbotriebwerk aus dem Utopia, das, wie alle Pagani-Motoren, bei AMG entsteht.
Verglichen mit anderen Pagani-Modellen fällt auf, dass die Italiener beim Huayra Codalunga Speedster auf Sichtcarbon fast völlig verzichten – zumindest beim Präsentationsauto. Das Dach ist ein abnehmbares Bauteil mit integrierter Glasfläche, das aufgrund seiner Baugröße nicht im offenen Fahrzeug mitgeführt werden kann. Der hellgrün-silberne Farbton der Karosserie setzt sich im Interieur an Details wie den Belüftungsdüsen oder dem Handschuhfach weiter fort. Hinzu kommt eine neue Lederprägung auf den Sitzen, am Armaturenbrett und an den Türtafeln, die in der typischen Anordnungsform der vier Auspuffrohre ausgeführt ist, die bei Pagani üblicherweise symmetrisch in einem Kreis untergebracht sind. Holz am Lenkrad und aus dem vollen gefräste Aluminiumteile vollenden das edle Ambiente im Innenraum.
Wie bei Supersportwagen üblich macht Pagani keinerlei Angaben zum Grundpreis des neuen Huayra Codalunga Speedster. Ebenso ließ man diesmal offen, ob bereits alle zehn Exemplare im Vorfeld der Premiere vorbestellt wurden oder noch die Chance besteht, ein Fahrzeug zu ergattern. Erstmals zu sehen sein wird das Auto voraussichtlich im Rahmen des Goodwood Festival of Speed am Wochenende.
Bilder: Pagani Automobili