Es gab Zeiten, da war eine klare Kante im Fahrzeugdesign gern gesehen. Sie führte gerade bei Sportwagen nicht selten zu einer rassigen Keilform. Besonders in den späten 1970er Jahren gab es diverse Beispiele aus dem italienischen Raum. 1985 führte jedoch schließlich Subaru ein Serienmodell im Markt ein, dass dieses Thema ein letztes Mal auf die Spitze trieb. Der 2+2-sitzige Sportwagen XT debütierte auf der IAA in Frankfurt und sorgte nicht nur durch seine Optik für Furore, sondern zudem durch seinen turboaufgeladenen Boxermotor und den markentypischen, anfänglich zuschaltbaren Allradantrieb.
Tatsächlich war der XT entwickelt worden, um das angestaubte Image der Marke Subaru zu entstauben und jüngere Käuferschichten zu erschließen. Hierbei sollte die aerodynamische Gestaltung mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,29 ebenso helfen, wie der aufgeladene 1,8-Liter-Vierzylindermotor mit 136 PS unter der flachen Haube. Bereits bei 2.800 U/min stand der volle Ladedruck zur Verfügung, was für ein Turbofahrzeug der 1980er Jahre sehr ungewöhnlich war. In glatten neun Sekunden ging es aus dem Stand auf Tempo 100, bei 200 km/h war Schicht im Schacht. Ab 1987 konnte der XT mit einem Vierstufen-Automatikgetriebe bestellt werden, durch das ein permanenter Allradantrieb möglich wurde. Das elektro-pneumatische Fahrwerk inklusive Niveauregulierung rundum gehörte zur Serienausstattung. Zu den aerodynamischen Feinheiten zählten versenkte Türgriffe, flache Gestaltungen von Radkappen und Felgen sowie der Einarmscheibenwischer an der Windschutzscheibe, der bei Nichtnutzung hinter der Motorhaubekante versenkt wird.
Innen setzte sich das typische 80er-Jahre-Design weiter fort. Der Instrumententräger hinter dem Lenkrad ist höhenverstellbar angelegt. Viele Bedienknöpfe wurden auf sogenannten Satelliten am Lenkrad vereint. Letzteres ließ sich für einen bequemeren Ein- und Ausstieg nach oben klappen. Als Anlehnung an den Flugzeugbau gestaltete man den Schalthebel joystickförmig. Insgesamt entstanden bis 1991 rund 100.000 Exemplare, von denen jedoch nur wenige auf den deutschen Markt gelangten. Trotz eines relativ geringen Einstandspreises von 35.600,- DM entschieden sich deutlich weniger Interessenten für den XT, als Subaru es sich erhofft hatte. Laut den Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes sind heute weniger als 20 Exemplare in ganz Deutschland zugelassen. Dafür ernten die wenigen Besitzer zweifellos viele Blicke, wenn sie ihren XT zu einer Oldtimerveranstaltung mitbringen oder sogar an Ausfahrten teilnehmen. Echt keil…
Bilder: Subaru