Besondere Modelle von Aston Martin tragen das „S“ im Namen. 1967 erschien erstmals ein DBS. Anschließend dauerte es bis 2007, ehe diese Bezeichnung erneut auftauchte. Genau genommen konnten Autofans dieses Fahrzeug sogar schon ein Jahr eher auf der Kinoleinwand sehen. Dort nutzte der vermutlich berühmteste Geheimagent der Welt den DBS als Dienstwagen im Film „James Bond – Casino Royale“. Streng genommen handelte es sich um die sportlichere Variante des DB9. Der Produktionsanlauf fand im Oktober 2007 statt, die Markteinführung schließlich im Frühling 2008.
Während die Rohkarosserie und die VH2-Plattform inklusive Fahrwerk vom DB9 übernommen wurden, schaffte es Aston Martin durch gezielte Gewichtserleichterungen 100 Kilogramm einzusparen. Zudem reduzierte man mittels neuer Feder-Dämpfer-Elemente die Bodenfreiheit um 25 Millimeter. Im Vergleich mit dem DB9 wuchs zudem die Spur um 40 Millimeter in der Breite. Eine in die Kofferraumklappe integrierte Spoilerlippe sorgte für mehr Anpressdruck an der Hinterachse.
Unter der Motorhaube werkelte der 5,9 Liter große V12-Saugmotor, der durch größere Belüftungsöffnungen in der Frontschürze mehr Frischluft erhielt. Aston Martin bezeichnete den Motor stets fälschlich als 6.0. Die Leistung betrug 380 kW/517 PS und 570 Newtonmeter Drehmoment. Für die Kraftübertragung standen wahlweise ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder eine ZF-Sechsgang-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad für die Kunden bereit. Beide Getriebevarianten erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h und beschleunigten den DBS in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
Neben dem Coupé gab es ab Anfang 2009 auch den DBS Volante als offene Variante. Durch das Stoffverdeck sank die Höchstgeschwindigkeit allerdings auf 295 km/h. Dafür konnte das Verdeck bis zu einer Geschwindigkeit von 48 km/h auch während der Fahrt betätigt werden. Der DBS Volante schaffte es nicht auf die Leinwand. Stattdessen nutzte James Bond das Coupé im 22. 007-Film „Ein Quantum Trost“ im Jahr 2008 erneut, nun jedoch in einem deutlich dunkleren Farbton als in „Casino Royale“.
Bonhams versteigert am 16. April im Rahmen des Goodwood Members‘ Meeting einen ganz speziellen Aston Martin DBS aus dem Jahr 2010. Von außen in einem hellen Bronzefarbton lackiert zeigt sich der Sportwagen innen in einer zweifarbigen Lederausstattung, nämlich Creme und Beige. Bisher hatte dieser DBS nur einen Vorbesitzer in der Schweiz, der in der gesamten Zeit nur 365 Kilometer Laufleistung zusammengebracht hat. Allerdings sollte der nächste Besitzer eine umfangreiche Inspektion durchführen lassen, bevor das Fahrzeug erneut in Betrieb genommen wird. Am Antriebsstrang wurden bereits kürzlich Arbeiten durch die Experten von Stratton Motor Company durchgeführt.
Speziell die außergewöhnliche Farbkombination dürfte dafür verantwortlich sein, dass Bonhams diesen DBS mit einem Schätzpreis von nur £ 40.000 bis £ 60.000 bewertet. Dies ist nicht einmal die Hälfte des einstigen Neupreises.
Bilder: Bonhams