Auf der aktuell laufenden Shanghai Motor Show präsentierte MG einen Erben für die legendären Roadster aus englischer Produktion. Allerdings darf die Frage gestellt werden, ob es ein legitimer Erbe ist. Immerhin wanderten die Fertigungsanlagen nach der Übernahme durch die Nanjing Automobile Group 2006 komplett nach China. Lediglich die Endmontage für den europäischen Markt fand noch im britischen Longbridge statt. 2008 kaufte der chinesische Konzern SAIC Motor Nanjing und führt seither die Produktion von MG sowie der Schwestermarke Roewe (die aus Rover hervorging) fort. Auch der neue Roadster namens Cyberster entsteht ab 2024 in China.
Zwei Dinge kann man dem MG Cyberster direkt und ohne Zweifel attestieren: Es handelt sich um eines der schönsten gestalteten Fahrzeuge eines chinesischen Autoherstellers und zudem bringt dieser Roadster eine gehörige Portion Dramatik ins ansonsten eher von biederer Hausmannskost durchsetzte Modellprogramm der Marke MG. Das Designstudio von MG befindet sich allerdings in London, was den europäischen Look des Autos erklärt. Leider gaben die chinesischen Erbauer bisher noch keine technischen Daten bekannt, außer dass der Cyberster rein elektrisch angetrieben sein wird. Zudem spricht der Pressetext mehrfach von „high performance“, also hoher Leistung. Man darf gespannt sein. Die Formensprache verspricht zumindest bereits eine gewisse Rasanz.
Wie bei alten Roadstern der Marke MG üblich, lässt sich bei schlechter Witterung ein Stoffverdeck schließen. Ob dies elektrisch oder nach alter Väter Sitte von Hand erfolgt, ist dem Pressetext nicht zu entnehmen. Den Einstieg ins zweisitzige Cockpit ermöglichen Scherentüren, die nach oben und leicht zur Seite öffnen. Spätestens mit diesem Detail wird der Cyberster zum Star vor der örtlichen Eisdiele. Es bleibt abzuwarten, in welchem Preissegment MG den elektrischen Roadster eingruppiert. Mehr Details dazu wird es jedoch vermutlich erst kurz vor dem Serienstart im Sommer 2024 geben.
Bilder: MG
