Aston Martin Valiant

Eigentlich sollte der Valour das finale Fahrzeug mit V12-Triebwerk aus dem Hause Aston Martin sein. So zumindest lasen viele Journalisten und Experten den Pressetext, der zu diesem auf 110 Exemplare limitierten Sondermodell veröffentlicht wurde. Inzwischen ist klar: stimmt so nicht. Denn erstens entwickelt Aston Martin aktuell einen neuen V12-Motor mit 835 PS und 1.000 Newtonmetern Drehmoment, der in Kürze in einem ersten Serienmodell debütieren soll und zweitens ist da die aktuelle Meldung zum Valiant. Der Valiant basiert technisch auf dem Valour, dreht jedoch diverse Regler von 10 auf 11. Auslöser für diese Entwicklung war niemand geringeres als der Formel-1-Werksfahrer Fernando Alonso. Eigentlich sollte es ein Einzelstück bleiben, doch nun folgt eine Kleinserienfertigung mit 38 Exemplaren.

  • Astonmartinvaliant 01
  • Astonmartinvaliant 02
  • Astonmartinvaliant 03
  • Astonmartinvaliant 04
  • Astonmartinvaliant 05
  • Astonmartinvaliant 06
  • Astonmartinvaliant 07
  • Astonmartinvaliant 08

Obwohl der Valiant optisch deutlich von Rennsportfahrzeugen diverser Klassen inspiriert wurde, bleibt er ein straßenzugelassener Sportwagen. Er verleugnet keineswegs die Designverwandtschaft zum Victor, der vor einigen Jahren für einen belgischen Sammler auf Basis eines Prototypen des One-77 entstanden war. Victor sollte die Ära der 1970er und 80er Jahre ehren und erhielt daher im Vergleich zu anderen aktuellen Modellen von Aston Martin ein eher kantiges Äußeres, das Details des V8 Vantage mitbrachte. Diesen Wagen gab es 1980 auch als Rennfahrzeug RHAM/1 mit dem wenig charmanten Spitznamen „Muncher“. Einige Inspirationen dieses Kraftbolzens sind nun am Valiant zu finden. Ein breiter Carbon-Splitter unter der Front sorgt zusammen mit den neu gestalteten Schwellern und dem großen Heckflügel für mehr Anpressdruck. In die Motorhaube sind vor der Windschutzscheibe zwei NACA-Lufteinlässe integriert. Zur Entlüftung der verbreiterten vorderen Radhäuser gibt es vor den Türen entsprechende Luftauslässe. Neu sind auch die vier nebeneinander angeordneten Auspuffendrohre zentral im Diffusor. Die 21 Zoll großen Räder aus Magnesium verfügen im äußeren Bereich über Aerodiscs aus Carbon. Sechs Öffnungen pro Aerodisc leiten Kühlluft zur Carbon-Keramik-Bremsanlage.

  • Astonmartinvaliant 09
  • Astonmartinvaliant 10
  • Astonmartinvaliant 11
  • Astonmartinvaliant 12
  • Astonmartinvaliant 13
  • Astonmartinvaliant 14
  • Astonmartinvaliant 15
  • Astonmartinvaliant 16

Unter der langen Motorhaube werkelt das bereits bekannte V12-Triebwerk mit 5,2 Litern Hubraum. Im Valiant leistet es 745 PS und stemmt 753 Newtonmeter Drehmoment über das manuelle Sechsgang-Getriebe in Richtung Hinterachse. Gleichzeitig erhält der neue Sportwagen zahlreiche einzigartige Bauteile, um im Vergleich mit dem Valour Gewicht einzusparen. Der hintere Hilfsrahmen entsteht im 3D-Drucker und ist dadurch drei Kilogramm leichter, ohne zugleich an Steifigkeit einzubüßen. Die aus Magnesium angefertigte Drehmomentwelle zwischen Motor und in Transaxle-Bauweise an der Hinterachse verbautem Getriebe reduziert die Masse an zentraler Stelle um 8,6 Kilogramm. Weitere 14 Kilogramm weniger kommen von den Magnesiumrädern und noch einmal 11,5 Kilogramm durch den Einbau einer Lithium-Ionen-Batterie aus dem Motorsportbereich. Beim Fahrwerk setzt Aston Martin auf „Adaptive Spool Valve“-Dämpfer (ASV) von Multimatic. Diese können simultan in weniger als sechs Millisekunden auf eine von 32 Voreinstellungen umgestellt werden und bieten somit sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke stets das passende Setup.

  • Astonmartinvaliant 17
  • Astonmartinvaliant 18
  • Astonmartinvaliant 19
  • Astonmartinvaliant 20

Innen bietet der Aston Martin Valiant eine einzigartige Kombination aus Rennsportambiente und hochwertigen Materialien. Neben reichlich mattiertem Sichtcarbon gibt es gezielt gesetzte Polsterungen an den Sitzen (Recaro Podium) und aus dem Vollen gefräste Metallelemente wie den Schalthebel und seine Mechanik, die durch seitliche Öffnungen im Getriebetunnel sichtbar bleibt. Speziell für den Valiant entsteht ein neues, komplett rundes Dreispeichenlenkrad ohne störende Knöpfe oder gar Displays. Hinter den Passagieren ist ein Halbkäfig aus Stahl ins Fahrzeug integriert, der Ankerpunkte für Vierpunktsicherheitsgurte bietet.

Noch vor seinem offiziellen Debüt oder der dynamischen Präsentation, die im Rahmen des Goodwood Festival of Speed stattfinden soll, ist der Aston Martin Valiant komplett ausverkauft. Der Grundpreis lag gerüchteweise im Bereich von zwei Millionen britischen Pfund.

Bilder: Aston Martin