Kennen Sie Capricorn? Vermutlich eher nicht. Das deutsche Unternehmen ist zwar im Automobilsektor zu Hause, hielt sich bisher jedoch eher im Hintergrund auf. Als Komponentenhersteller für den Motorsport traf man beispielsweise in allen großen Rennserien wie der Formel 1, der FIA WEC und so weiter auf den Namen. Besitzer eines Ford GT von 2005 und 2006 wissen eventuell, dass die Europaversion bei Capricorn am Nürburgring passend modifiziert wurden. Zudem war Capricorn auch zeitweise in das Projekt rund um den aktuellen De Tomaso P72 involviert. Nachdem man dort jedoch ausgebootet wurde, erfolgt nun der Schritt zum ersten hauseigenen Supersportwagen, dem Capricorn 01, der zusammen mit Zagato in Italien entstehen soll.
Während vielerorts der Wandel weg vom klassischen Automobil und hin zur Elektromobilität vollzogen wird, feiert Capricorn mit dem 01 noch einmal die Grundwerte des Sportwagenbaus: Mittelmotor, Hinterradantrieb, manuelles Schaltgetriebe und analoge Instrumente im Innenraum. Der Wagen soll bei Enthusiasten auf Anhieb für Emotionen sorgen – und das dürfte gelingen. Monocoque und Karosserieteile entstehen aus dem Hochleistungswerkstoff Carbon, um das Gewicht so gering wie möglich zu halten. Erstmalig im Sportwagenbau bestehen bei diesem Auto sogar beide Crashträger vorn und hinten aus Carbon.
Direkt hinter den beiden Sitzplätzen werkelt ein von Ford zugekaufter V8-Motor, der dank Kompressoraufladung aus 5,2 Litern Hubraum rund 888 PS und 1.000 Newtonmeter Drehmoment schöpfen soll. In Kombination mit einem Fünfgang-Sportschaltgetriebe soll der 01 nur drei Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 benötigen. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei rund 360 km/h liegen.
Innen warten zwei fest mit dem Monocoque verbaute Sportschalensitze auf Fahrer und Beifahrer. Lenksäule, Pedalerie und sogar die Schaltkulisse nebst Schalthebel lassen sich auf die Größe des Piloten anpassen. Große Touchscreen-Displays sucht man vergeblich. Stattdessen sitzen hinter dem Dreispeichen-Sportlenkrad drei analoge Rundinstrumente für die wichtigsten Fahrdaten. Hinzu kommen fünf Kippschalter am Armaturenbrett – fertig ist der klassische Auftritt.
Insgesamt werden nur 19 Exemplare des Capricorn 01 in Zusammenarbeit mit Zagato in Italien entstehen. Die Produktion soll bereits Anfang 2026 beginnen. Während der neue Supersportwagen in den USA nicht zulassungsfähig ist, kostet er im Rest der Welt mindesten 2,95 Millionen Euro (netto). Nach oben ist dem Preis kein Limit gesetzt, da jeder Kunde zusammen mit Capricorn und Zagato sein Fahrzeug zu einem individuellen Unikat gestalten kann.
Bilder: Capricorn Group