Vor wenigen Tagen habe ich es hier angekündigt, nun ist es soweit: Morgan präsentiert mit dem Supersport ein neues Topmodell. Auf Basis der neuen, deutlich steiferen CXV-Plattform aus Aluminium entsteht ein offener Zweisitzer, der auf Wunsch auch mit festem Carbon-Hardtop lieferbar ist. Während klassische Elemente wie Steckseitenscheiben und die an die Karosserie angesetzten Kotflügel optisch die Vorgängergenerationen zitieren, geht der Supersport an diversen anderen Stellen den Weg in die Zukunft. Interessenten können aus einer fast unbegrenzten Farbpalette auswählen, um ihr Fahrzeug soweit wie möglich zu individualisieren.
Während die frei stehenden LED-Scheinwerfer und die geschwungenen Kotflügel rundum ans typische Morgan-Design der letzten Jahrzehnte anknüpft, bringt der Supersport auch neue Elemente mit. Dazu zählen die großen Belüftungsöffnungen neben dem klassischen Hufeisenkühlergrill. Insgesamt modifizierten die Designer die Silhouette gezielt, um die Aerodynamik zu verbessern. Erstmals zu sehen war dieses Ergebnis bereits beim streng limitierten Midsummer Roadster letztes Jahr. Jedes Karosserieteil besteht aus Aluminium und entsteht in Handarbeit. Als Kontrast zur jeweiligen Lackfarbe zeigen sich Frontsplitter, Seitenschweller und Heckdiffusor in mattem Grau. Die Grillumrandung ist serienmäßig in Chrom ausgeführt, kann jedoch durch das ‚Dark Accent Package‘ auf glänzend Schwarz geändert werden. Dies betrifft auch die beiden den Diffusor am Heck überragenden Stoßelemente.
Interessanterweise präsentierte Morgan direkt zwei Fahrzeuge, eines mit Rechts- und eines mit Linkslenkung. Beide zeigen sich in klassischen Lackierungen, nämlich einem leicht lila-eingeschlagenen Silber und Hellblau. Schöne Details sind beispielsweise drei Scheibenwischer an der Windschutzscheibe und die kleinen Chromaußenspiegel. Während das Stoffverdeck eine relativ kleine Rückscheibe beinhaltet, zeigt das Hardtop eine sehr große Panoramascheibe für beste Rundumsicht. Die Heckleuchten sind unterhalb der Abrisskante gemeinsam mit dem Kennzeichen untergebracht.
Vor der zweigeteilten, seitlich zu öffnenden Motorhaube befinden sich neue Entlüftungsöffnungen. Darunter werkelt der von BMW zugekaufte Reihensechszylindermotor mit doppelter Turboaufladung, den Fans unter seinem Entwicklungskürzel B58 kennen. Im Morgan Supersport leistet er 335 PS und stemmt diese Kraft über ein Achtgang-Automatikgetriebe von ZF auf die Hinterachse. Mit der Verwendung dieses Triebwerkes geht Morgan ins 25. Jahr einer sehr erfolgreichen Technikpartnerschaft.
Innen überrascht der Morgan Supersport weder Fans noch Kunden mit neumodischem Firlefanz. Hinter dem Lenkrad ist zwar ein kleines Display integriert, die klassischen Analog-Rundinstrumente mittig im Armaturenbrett sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Feinstes Leder und echtes Metall sorgen für Wohlfühlambiente. Etwas deplatziert wirkt allenfalls der 1:1 von BMW übernommene Getriebewählhebel auf dem Mitteltunnel. Zwischen ihm und der Mittelkonsole des Armaturenbretts kann auf Wunsch eine Handyladeschale integriert werden. Hinter den Sitzen bleibt ein wenig Platz für eine Gepäckablage. Weitere Mitbringsel passen in den Kofferraum.
In Großbritannien beginnt die Preisliste für den neuen Morgan Supersport bei £ 85.000. Laut der britischen Marke soll sich der Grundpreis in anderen Ländern daran orientieren und lediglich durch die landestypische Steuer differieren.
Bilder: Morgan Cars