Alpine A110 R Ultime

Seit 2017 bietet die Renault-Tochtermarke Alpine den Mittelmotorsportwagen A110 an, der optisch und im Namen an ein legendäres Sportfahrzeug aus den 1960er Jahren erinnert. Wer sich ein wenig mit typischen Produktionszyklen im Automobilbau auskennt wird wissen, dass sieben Jahre eine lange Zeit sind und somit langsam das Ende der Bauzeit näher rückt. Diesen Verdacht unterstützt nun auch die neue A110 R Ultime, die im Rahmen des Pariser Autosalons präsentiert wurde. Sie stellt die absolute Speerspitze dieser Modellreihe dar und ist auf insgesamt 110 Exemplare limitiert.

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Die Ultime übernimmt diese Stellung von der 300 PS starken A110 R, die mit feststehendem Heckflügel, geschlitzter Motorabdeckung anstelle der Heckscheibe und Schalensitzen im Innenraum bereits neue Wege für den Sportwagen eingeschlagen hatte. In der A110 R Ultime steckt weiterhin der 1,8 Liter große Vierzylinder-Turbomotor. Für das vermutlich finale Sondermodell kitzelten die Techniker jedoch noch einmal etwas mehr Leistung aus den Brennräumen. 254 kW/345 PS und 420 Newtonmeter Drehmoment sorgen für den Vortrieb. Interessanterweise verbaut Alpine im neuen Topmodell ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe anstelle des sonst in allen A110-Ablegern installierten Siebengang-Getriebes. Dank Launch Control gelingt der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 in 3,8 Sekunden. Zur Höchstgeschwindigkeit macht Alpine noch keine Angaben. Verstellbare Dämpfer von Öhlins und eine Abgasanlage von Akrapovič gehören ebenso zur Serienausstattung wie die Bremsanlage mit 330 Millimeter großen Scheiben rundum und die vorn 18 und hinten 19 Zoll große Bereifung vom Typ Michelin Pilot Sport Cup 2.

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Verglichen mit der normalen A110 R erhält die Ultime einige neue Bauteile. Die vordere Haube ist mit zwei großen Luftauslässen vor der Windschutzscheibe versehen. Seitlich an der Frontschürze sitzen zusätzliche Aeroflics für mehr Anpressdruck und unter der Heckschürze lugt ein breiter Diffusor hervor, der seitlich in Luftleitelementen endet. Auch der Heckflügel erhielt ein Upgrade inklusive Schwanenhalsaufhängung und Verstellmöglichkeiten, um die aerodynamische Balance zwischen Front und Heck zu gewährleisten. Auf der Motorabdeckung sitzt eine kleine Luftleitfinne. Die schwarz lackierten Leichtmetallräder mit fünf Doppelspeichen tragen kleine „Ultime“-Schriftzüge.

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Alpine bietet die A110 R Ultime in zwei Varianten an. 95 der 110 Exemplare können von den Kunden frei konfiguriert werden und haben einen Grundpreis von 265.000 €. Die verbleibenden 15 Autos sind quasi eine Sonderedition innerhalb einer Sonderedition und erhalten den Beinamen „La Bleue“. Die Karosserie zeigt einen Farbverlauf von „Alpine Vision Bleu“ vorn auf „Abysse Bleu“ am Heck. Passend dazu erhält das Interieur ebenfalls eine zweifarbige Ausführung in schwarzem Poltrona Frau-Leder und blauem Sabelt-Leder. Man kann zwar gern argumentieren, dass die Zweifarblackierung handwerklich sehr aufwändig ist, jedoch wird sie kaum jene 65.000 € kosten, die Alpine für die La Bleue als Aufpreis im Vergleich zur normalen A110 R Ultime aufruft. Ja, richtig gelesen, dieses Sondermodell steht tatsächlich mit 330.000 € in der Preisliste. Trotz dem zu erwartenden Fahrspaß dank des niedrigen Leistungsgewichts und der Limitierung auf nur 15 Exemplare ist dies ein heftiger Preis für einen Vierzylinder-Sportwagen.

Bilder: Alpine