Zum zehnten Geburtstag der hauseigenen Individualisierungsabteilung Q präsentiert Aston Martin im Rahmen der Monterey Car Week das Konzeptfahrzeug DBR22. Was der Name bereits andeutet, verwirklichten die Designer auch optisch: Der offene Sportwagen steht ganz in der Tradition der Rennsportwagen DB3S und DBR1. Ersteren konnten Fans 1953 erstmalig auf der Rennpiste beobachten. Mit dem DBR1 gewann Aston Martin 1959 schließlich die 24 Stunden von Le Mans. Hinter dem Steuer saßen dabei Carroll Shelby und Roy Salvadori. Im gleichen Jahr gelang dem Werksteam auch der Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Für den DBR22 orientierten sich die Designer an beiden Vorbildern und erschufen einen neuen offenen Sportwagen mit der geringstmöglichen Anzahl von Karosserieteilen. Möglicherweise wird aus diesem Einzelstück sogar eine exklusive Kleinserie für VIP-Kunden von Q by Aston Martin.
In die Grundform des ikonischen Kühlergrills integrierte das Team neu angeordnete Carbon-Elemente um den Fahrtwind bestmöglich zu steuern. Durch die U-förmige Entlüftungsöffnung in der Motorhaube kontrolliert Aston Martin den Hitzehaushalt des V12-Triebwerks. Dabei helfen auch die muschelförmigen Auslässe hinter den Vorderrädern. Vor dem Cockpit sitzt ein flacher transparenter Winddeflektor nebst zwei kleinen Rückspiegeln. Letztere sitzen auf schmalen Halterungen auf den Türen. Hinter dem Cockpit befinden sich zwei Überrollbügel, deren Erhebungen bis zum Heckabschluss auslaufen. Eine durchgehende LED-Lichtleiste sorgt für eine einzigartige Leuchtgrafik von hinten. Darunter erlaubt ein perforiertes Blech heißer Luft aus dem Fahrzeug zu entweichen. Die einzigartigen 14-Speichenräder sind 21 Zoll groß und füllen die Radhäuser bestmöglich aus. Für die Zentralverschlüsse sind viele verschiedene Farben erhältlich. Die Karosserie erstrahlt in einem exklusiven Grün metallic. Passend dazu erhielt das Interieur braunes Leder und diverse Sichtcarbon-Akzente sowie ein neues Armaturenbrett.
Unter der langen Motorhaube des DBR22 verbirgt sich das aus V12 Vantage, DB11 AMR und DBS Superleggera bekannte V12-Triebwerk. Aus 5,2 Litern Hubraum holen die Techniker dank doppelter Turboaufladung 715 PS und 753 Newtonmeter Drehmoment. Für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 vergehen lediglich 3,4 Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit stehen 319 km/h im Datenblatt. Die Kraftübertragung zwischen Motor und Hinterrädern übernimmt eine Achtgang-Automatik, die mittels Wippen am Lenkrad vom Fahrer geschaltet werden kann. Durch spezielle Feinarbeit an Fahrwerk und Lenkung ist das Fahrverhalten des DBR22 deutlich direkter als in anderen aktuellen Modellen. Hierfür kommt ein im 3D-Drucker erstellter hinterer Hilfsrahmen aus zusammengeklebten Aluminiumkomponenten zum Einsatz. Dieser erhöht die Steifigkeit und ist zugleich deutlich leichter als ein vergleichbares Gussteil. Allerdings ist diese Produktionsmethode nur für Kleinserienautos rentabel.