Als der Aston Martin DBX vor rund fünfeinhalb Jahren auf der Motorshow in Peking offiziell debütierte, zeigte das offizielle Datenblatt 550 PS an. Im Herbst 2021 folgte eine Sechszylinder-Variante mit 435 PS, die sich jedoch bis heute ausschließlich auf dem chinesischen Markt einigermaßen verkauft. Im Rest der Welt wurde der Ruf nach mehr Leistung laut, dem Aston Martin ab Frühjahr 2022 mit dem DBX707 nachkam, dessen Namen bereits die PS-Leistung enthält. Seit Anfang 2024 ist die Ursprungsversion nicht mehr erhältlich. Stattdessen rollt das Leistungsrad nun noch ein wenig weiter nach oben und bringt ab Herbst diesen Jahres den DBX S zu den Händlern. Mit 727 PS setzt er eine neue vorläufige Bestmarke.
Alle Triebwerke im DBX bezieht Aston Martin bei Mercedes-AMG in Affalterbach. Die Feinbearbeitung erfolgt exklusiv für den britischen Kleinserienhersteller. Beim DBX S sitzt technisch betrachtet das gleiche V8-Biturbotriebwerk unter der Haube wie beim DBX707. Allerdings kommen zwei leicht vergrößerte Turbolader und eine daran angepasste Motorsteuerung zum Einsatz, um die Mehrleistung zu ermöglichen. Interessanterweise ändert diese kaum etwas an den bereits mehr als ordentlichen Fahrleistungsdaten des Power-SUVs. Lediglich der Spurt von 100 auf 200 km/h gelingt etwas schneller als im DBX707. Die Höchstgeschwindigkeit steht jedoch unverändert mit 310 km/h in den Papieren. Ein neu abgestimmtes Neungang-Automatikgetriebe sorgt dennoch dafür, dass die Passagiere die Beschleunigung anders erleben. Auch die Lenkung erhielt eine sportlichere Grundabstimmung. Die Carbon-Keramik-Bremsanlage kennen Kunden bereits vom Facelift des DBX707 aus dem vergangenen Jahr.
Vorne erhält der DBX S eine aggressiver gestaltete Frontschürze mit integrierter Spoilerlippe und an den äußeren Lufteinlässen hochgezogenen Carbon-Elementen. Optional lassen sich farbige Akzente setzen. Am Heck ist der Diffusor breiter und größer im Vergleich zum DBX707. Daneben sind auf beiden Seiten übereinander je zwei Auspuffendrohre untergebracht. Eine ähnliche Anordnung kannte man bisher beispielsweise vom Lexus IS-F. Die neuen Magnesiumräder in 23 Zoll, die es optional zu bestellen gibt, sparen laut Aston Martin volle 41 Pfund ungefederte Masse gegenüber den serienmäßigen Alurädern ein. Zusätzliche Gewichtserleichterung bringen das Carbon-Dach, die Carbon-Schweller, die Carbon-Außenspiegel und der neue Wabengrill. Insgesamt addieren sich diese Maßnahmen auf 45 Kilogramm. Allerdings nur gegen Aufpreis, denn alle genannten Bauteile gibt es nur als kostenpflichtige Extras.
Innen müssen Kenner der Marke mehrfach hinschauen, um den neuen DBX S vom bereits bekannten DBX707 unterscheiden zu können. Die nahezu unendliche Farb- und Materialpalette der hauseigenen Individualisierungsabteilung Q by Aston Martin steht Kunden beider Modellvarianten zur Verfügung, um möglichst eigenständige Fahrzeuge ganz nach dem eigenen Geschmack zu kreieren. Zum Grundpreis des DBX S hat Aston Martin noch keine Angaben gemacht. Da der DBX707 bereits mindestens 243.000 € kostet, darf man beim neuen Topmodell von annähernd 300.000 € ausgehen.
Bilder: Aston Martin