Unsere aktuelle Bundesregierung möchte uns zu mehr Nachhaltigkeit erziehen. Ebenso diverse Mitglieder von Organisationen wie Fridays for Future oder der letzten Generation. Interessanterweise wird dabei entweder der komplette Verzicht auf den Individualverkehr gefordert (nicht nur utopisch, sondern speziell in ländlichen Regionen schlicht unmöglich) oder aber zumindest die Neuanschaffung angeblich nachhaltiger Produkte, von der Heizung über Kühlschrank und Waschmaschine bis hin zum Auto in der Garage. Was daran besonders nachhaltig sein soll, alles neu produzieren zu lassen und die noch funktionierenden Gegenstände zu verschrotten, konnte mir bisher niemand vernünftig argumentieren. Nur mal den völlig abwegigen Zustand angenommen, das würden allein in einer deutschen Großstadt zeitgleich alle Einwohner tun – wir hätten eher Probleme als einen umwelttechnischen Gewinn. Denn was ist wirklich nachhaltiger, als bereits vor Jahren erschaffene Produkte durch gute Pflege möglichst lange nutzen zu können? Mit einem Teilaspekt befasst sich der aus diversen Oldtimer-Magazinen bekannte Autojournalist Alf Cremers in seinem Buch „Autos für die Ewigkeit“.

Auf den Kiesplätzen der Republik stehen sich manche Autos die Räder in die Karosserie. Sie mögen optisch keine Schönheiten im klassischen Sinn sein, doch ihre inneren Werte können unter Umständen begeistern. So bieten beispielsweise speziell japanische Mittel- und Oberklasselimousinen der 1980er und 1990er Jahre oftmals eine reichhaltige Ausstattung und durchaus beachtliche Motoren, kosten heutzutage aber nur noch wenig mehr als ihr Materialwert beim Schrotthändler wäre. Natürlich zeigen die Tachos bereits Stände jenseits der 100.000 Kilometer Laufleistung an, dies ist jedoch in den seltensten Fällen ein Grund, vom Kauf abzusehen.
Alf Cremers stellt auf 224 Seiten diverse Fahrzeuge im Detail vor, die auf der einen Seite Fahrspaß und Alltagstauglichkeit versprechen und auf der anderen Seite das Thema Nachhaltigkeit groß halten. Sein Buch erscheint diesen Monat im Motorbuch Verlag unter der ISBN 978-3-613-04541-5 zum Preis von 29,90 € und kann in jedem gut sortierten Buchhandel vorbestellt werden.
Bilder: Matthias Kierse