TWR Supercat

Beim Kürzel TWR dürften bei vielen Motorsportfans die Ohren klingeln. Hinter diesen drei Buchstaben verbarg sich von 1976 bis zu seinem Tod im Jahr 2010 das Rennteam Tom Walkinshaw Racing des gleichnamigen britischen Rennfahrers. Bekannt wurde es durch die Betreuung von Tourenwagen der Marke Rover, Jaguar in der Tourenwagen Europameisterschaft und Gruppe C sowie durch den Kauf des Arrows Formel-1-Teams Mitte der 1990er Jahre. Neben Divisionen in Großbritannien, Schweden und den USA gab es auch eine Abteilung in Australien, die 2002 in der Holden Special Vehicles Abteilung aufging. TWR war nicht nur für diverse sportliche Erfolge bekannt, sondern auch dafür, manches technische Reglement durchaus großzügig auszulegen. Toms Sohn Fergus Walkinshaw belebte TWR 2020 wieder und kehrt nun mit einem spektakulären Restomod-Projekt ins Licht der Öffentlichkeit zurück. Basierend auf dem Jaguar XJS Coupé, das von 1975 bis 1996 produziert wurde, entsteht in Großbritannien der streng limitierte TWR Supercat.

  • Twrsupercat 1
  • Twrsupercat 2

Während andere Restomod-Hersteller hauptsächlich klassische Fahrzeuge optisch und technisch modernisieren, legt TWR für den Supercar einmal jeden Schalter um, der sich bietet. Die Karosserie entsteht aus Kohlefaser und sorgt dank breiter Backen und diverser Spoiler für ein deutlich spektakuläreres Bild als beim Basisfahrzeug. Für das Design holte man sich den 3D-Modelleur Khyzyl Saleem an Bord, der bereits diverse spektakuläre Renderings und Bodykits unter anderem für Travis Pastrana oder Ken Block erstellte. Hinzu kam mit Magnus Walker ein Designberater, der eigentlich eher aus der Porsche-Szene bekannt ist. Am klassischen Jaguar Coupé ließen die beiden abgesehen von den Scheiben kein Bauteil unberührt. Die Abgasanlage entlüftet durch zwei Endrohre vor den Hinterrädern. Dadurch bleibt am Heck viel Platz für einen riesigen Diffusor, der in den 80ern auch der TWR-Rennversion gut zu Gesicht gestanden hätte. Oberhalb der steil abfallenden Heckscheibe ist ein Dachkantenspoiler integriert, der den Fahrtwind sauber zum Heckspoiler leitet und somit bei der Abtriebsgenerierung hilft.

  • Twrsupercat 3
  • Twrsupercat 4

Unter der ewig langen Motorhaube, die mit neuen Konturen und zusätzlichen Entlüftungsschlitzen ausgestattet wird, befindet sich ein sechs Liter großer V12-Motor mit Kompressoraufladung. Laut TWR soll das Serienprodukt über 600 PS auf die Hinterräder loslassen. Genauere Daten oder eine Angabe zum verwendeten Getriebe gibt es noch nicht. Möglicherweise deckt TWR diese Karte im Zuge des dynamischen Fahrzeugdebüts auf, das im Sommer erfolgen soll. Ebenso gibt es noch keine Abbildungen des Interieurs. Die Briten verbreiten lediglich die Hoffnung, dieses Auto in Großbritannien und weiteren wichtigen Märkten inklusive der USA zu einem Grundpreis von £ 225.000 anbieten zu wollen. In Anbetracht der massiven Umbaumaßnahmen ist dies ein fairer Kurs, besonders, wenn man ihn mit Herstellern wie Singer oder Eagle vergleicht. Interessenten müssen eine Anzahlung in Höhe von £ 10.000 leisten und können anschließend ihr Fahrzeug farblich völlig frei konfigurieren. Die auf 88 Exemplare limitierte Produktion soll noch in diesem Jahr starten.

Bilder: TWR