Bond in Motion – 007 Brussels

Unter der Überschrift „Bond in Motion“ zieht seit einigen Jahren eine Ausstellung um die Welt, die sich gezielt an Fans des wohl berühmtesten Geheimagenten der Welt richtet. Nach Stationen in London, im Petersen Automotive Museum in Los Angeles sowie im National Motor Museum in Großbritannien gibt es noch bis zum 14. Mai die Chance, Fahrzeuge, Modelle und Devotionalien aus allen 25 bisherigen James-Bond-Abenteuern in der Messehalle 1 auf dem Brüsseler Messegelände zu begutachten. Im Rahmen meiner Reise zum diesjährigen Auto Salon habe ich mir die Chance nicht entgehen lassen, auch gleich diese Sonderausstellung mit zu besuchen.

Little Nellie aus „Man lebt nur zweimal“ – Bild: Matthias Kierse
Baumsäge-Hubschrauber-Modell aus „Die Welt ist nicht genug“ – Bild: Matthias Kierse
Luftschiffmodell aus „Im Angesicht des Todes“ – Bild: Matthias Kierse
Eis-Dragster aus „Stirb an einem anderen Tag“ – Bild: Matthias Kierse
Rohrpost aus „Der Hauch des Todes“ – Bild: Matthias Kierse

Eins vorab: Man muss kein Riesen-Bond-Fan sein, um „Bond in Motion“ zu besuchen, aber es hilft. Diverse Modelle und Exponate erkennt man umso besser und schneller, wenn man die entsprechenden Filme gut kennt. Allerdings kann man sich alternativ durch einen Audioguide oder die gut recherchierten Schilder ebenfalls erklären lassen, was man jeweils gerade vor sich hat. Zudem gibt es häufig auch interaktive Anzeigen, auf denen Filmsequenzen ablaufen und somit den jeweiligen Gegenstand oder das Fahrzeug im entsprechenden Bond-Film zeigen.

AMC Matador Flugzeugmodell aus „Der Mann mit dem goldenen Colt“ – Bild: Matthias Kierse
Lotus Esprit U-Boot-Modell aus „Der Spion der mich liebte“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin DB5 Modelle – Bild: Matthias Kierse

Ehrlich gesagt hatte ich vor meinem Besuch dieser Ausstellung kaum soviele unterschiedliche Exponate erwartet. Allein die Autosammlung umfasst mehr als 25 unterschiedliche Wagen. Wichtig ist es dabei zu wissen, dass nicht nur die sogenannten „Hero Cars“ zu sehen sind, also jene, die von der Hauptfigur James Bond gefahren wurden. Auch „Villain Cars“, also die Autos seiner Gegner, oder einfach generell im Film bewegte Fahrzeuge sind bei „Bond in Motion“ ausgestellt. Dazu zählen ein Rolls-Royce Silver Shadow aus „Die Welt ist nicht genug“ ebenso wie der Ford Thunderbird aus „Stirb an einem anderen Tag“ oder Land Rover Defender und Chevrolet Bel Air aus „Keine Zeit zu sterben“.

Aston Martin DB5 – Bild: Matthias Kierse
Lotus Esprit aus „Der Spion der mich liebte“ – Bild: Matthias Kierse
Rolls-Royce Silver Shadow aus „Die Welt ist nicht genug“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin V8 Vantage aus „Der Hauch des Todes“ – Bild: Matthias Kierse
BMW Z8 aus „Die Welt ist nicht genug“ – Bild: Matthias Kierse

Für Filmfans wie mich wäre eine chronologische Sortierung der Exponate an einigen Stellen wünschenswert gewesen. Allerdings bietet die vorhandene Anordnung mehr Abwechslung, was vermutlich gerade von weniger starken Bond-Fans gutgeheißen wird. Neben hochglanzpolierten Fahrzeugen sind übrigens auch Stuntautos ausgestellt. So zeigt ein Jaguar C-X75 deutliche Brandspuren vom Drehtag am Tiber in Rom, während eine Rohkarosserie eines Aston Martin Vanquish noch immer an einem Spezialgestell hinter einem Range Rover hängt, über das der Wagen in die passende Lage für den Filmdreh rotiert werden konnte. Boote, Flugzeuge, der abgestürzte Helikopter aus „Spectre“ und diverse Motorräder runden die Ausstellung ab.

Ford Thunderbird aus „Stirb an einem anderen Tag“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin DBS aus „Casino Royale“ – Bild: Matthias Kierse
Rolls-Royce Silver Wraith aus „Spectre“ – Bild: Matthias Kierse
Land Rover Serie III aus „Keine Zeit zu sterben“ – Bild: Matthias Kierse
Renault 11 aus „Im Angesicht des Todes“ – Bild: Matthias Kierse

Interessanterweise umfasst „Bond in Motion“ eher die höherpreisigen Bond-Autos und lässt günstige Modelle ein wenig außen vor. So fehlt beispielsweise die legendäre 2CV aus „In tödlicher Mission“, die Roger Moore ersatzweise für eine Fluchtfahrt nutzen musste, nachdem sein Lotus Esprit zuvor in die Luft geflogen war. Dafür findet man jedoch den Renault 11, der „Im Angesicht des Todes“ den Heldentod sterben musste und erst sein Dach, anschließend auch sein Heck verlor. Beim ausgestellten Auto soll eine Schranke andeuten, wie der unfreiwillige Umbau zum Cabrio im Film vonstatten ging. Hier hätte ein wenig mehr Liebe zum Detail geholfen, denn in der dahinter auf einer Leinwand aufgedruckten Filmszene sieht man schnell, dass die Schranke im Film rund, in der Ausstellung hingegen mit rechteckigem Querschnitt ausgeführt wurde. Diese Liebe zum Detail fehlt hingegen nur an wenigen Stellen, wie beispielsweise ein Diorama aus dem Film „Skyfall“ mit zwei Motorrädern und einem Land Rover beweist.

Land Rover Defender aus „Skyfall“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin DBS aus „Ein Quantum Trost“ und BMW R 1200 C aus „Der Morgen stirbt nie“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin DB5 Stuntcar aus „Keine Zeit zu sterben“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin DB5 Stuntcar aus „Keine Zeit zu sterben“ – Bild: Matthias Kierse
Chevrolet Bel Air aus „Keine Zeit zu sterben“ – Bild: Matthias Kierse

Insgesamt betrachtet halte ich „Bond in Motion“ durchaus für besuchenswert. Ob es die Anreise nach Brüssel wert ist, wenn man vor Ort sonst keine weiteren Termine hat, muss natürlich jeder Leser selbst für sich beantworten. Für die auf rund 6.000 Quadratmetern aufgebaute Sonderausstellung sollte man mindestens eine Stunde Zeit einplanen. Erwachsene zahlen 23 € Eintritt.

Aston Martin Vanquish aus „Stirb an einem anderen Tag“ – Bild: Matthias Kierse
Stunt-Filmfahrzeug aus „Stirb an einem anderen Tag“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin DBS Superleggera aus „Keine Zeit zu sterben“ – Bild: Matthias Kierse
Jaguar C-X75 aus „Spectre“ – Bild: Matthias Kierse
Aston Martin DB10 Showcar aus „Spectre“ – Bild: Matthias Kierse