Wenn der Firmengründer einer erfolgreichen Marke unvermittelt stirbt, ist die Folgezeit für das Unternehmen meist keine leichte. Bei Brabus in Bottrop geschah genau das im Jahr 2018: Bodo Buschmann, der das Tuningunternehmen 1977 gemeinsam mit einem Studienfreund begründet hatte, verstarb nach kurzer schwerer Krankheit. Sein Sohn Constantin übernahm das Ruder und hat es seither in beeindruckender Weise geschafft, nicht nur den guten Ruf zu wahren, sondern Brabus auch erfolgreich für die Zukunft aufzustellen. Nun setzte die Firma ihrem Gründer ein automobiles Denkmal in Form des 750 Bodo Buschmann Edition auf Basis des Mercedes-AMG SL 63 4Matic+.
Als Inspirationsquelle diente dabei ein Fahrzeug, das Bodo Buschmann immer besonders liebte und für das Brabus auch einen gewissen Bekanntheitsgrad erhielt: Der SL Roadster der Baureihe R 129, den Brabus zum 7.3 S mit einem 582 PS starken V12-Triebwerk umbaute. Als dieser Sportwagen debütierte, brauchte eine große deutsche Automobilzeitschrift ein besonderes Aufmacherfoto. Kurzerhand demontierten die Mechaniker in Bottrop die Motorhaube und Buschmann senior selbst ließ es sich nicht nehmen, das Fahrzeug für das Fotoshooting zu steuern. Ähnliche Aufnahmen entstanden nun auch mit dem Brabus 750 Bodo Buschmann Edition, nun jedoch mit seinem Sohn am Steuer.
Für Bodo Buschmann gab es eigentlich immer nur eine Farbe, die er auf seinen schnellen und luxuriösen Fahrzeugen liebte: schwarz. Daher trägt die nach ihm benannte Sonderedition auch genau diesen Farbton in jeder Pore. Passend zum Lack kommen Sichtcarbon-Anbauteile (wahlweise glänzend oder matt) zum Einsatz, die mehr Abtrieb an Vorder- und Hinterachse generieren und zudem die Aerodynamik verbessern. Sie umfassen neben einer Frontspoilerlippe und größeren Lufteinlässen auch die Schwellerleisten, den hinteren Diffusor und eine Spoilerlippe auf der Kofferraumklappe. In den Radhäusern sitzen neu entwickelte, dreispeichige Monoblock II Evo Leichtmetallräder in der „Platinum Edition“, vorn in 21 und hinten in 22 Zoll.
Die exklusiven Details an der Karosserie werden durch das, was darunter steckt, perfekt abgerundet. Unter der Motorhaube verbirgt sich ein vier Liter großer V8-Biturbomotor. Diesen bringt Brabus durch das neue PowerXtra B40S-750 Performance Upgrade auf 552 kW/750 PS und ein maximales Drehmoment in Höhe von 900 Newtonmetern. Dafür verantwortlich sind zwei neue Turbolader, eine neue Ladedruckregelung und Feinarbeiten an der Motorsteuerung. Damit sinkt die Beschleunigungszeit aus dem Stand auf Tempo 100 auf 3,3 Sekunden, während die Höchstgeschwindigkeit aus Rücksicht auf die Bereifung auf 315 km/h limitiert wird. Etwas weiter hinten befindet sich das 2+2-sitzige Cockpit, das mittels schwarzem Leder und Sichtcarbon mächtig aufgewertet wird. Auf dem Mitteltunnel befindet sich eine Metallplakette, die mittels Signatur des Firmengründers und der Anzeige der Limitierung auf 25 Exemplare klarmacht, dass es sich hier um ein besonderes Brabus Masterpiece handelt. Die Seitenwangen der Sitze und die Sonnenblenden zeigen eine besondere 77-Prägung, die in ihrer Form bewusst ein wenig an die Fördertürme des Ruhrgebiets erinnert. Für die nur als Komplettfahrzeug angebotene 750 Bodo Buschmann Edition ruft Brabus einen Einzelpreis von 400.435 € (inkl. MwSt.) auf.
Bilder: Brabus