Die Markengeschichte von Bugatti reicht weit zurück und umfasst diverse Motorsporterfolge. Dabei stechen vor allem die Modellreihen Typ 35 und Typ 51 hervor. Doch auch andere Fahrzeuge aus Molsheim konnten sich auf den Rennstrecken dieser Welt behaupten. Ein Beispiel ist der Typ 50S von 1931, der damals mit dem Werksteam bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start ging. Es war das offizielle Debüt der Marke bei diesem Langstreckenrennen. Ettore Bugatti, der Firmengründer, fragte beim französischen Staat nach einer finanziellen Unterstützung, die ihm jedoch versagt wurde. Aus Protest zog er den Renneinsatz im Alleingang durch, lackierte jedoch seine Autos nicht in der französischen Rennfarbe blau, sondern in schlichtem schwarz. Heute steht das Fahrzeug mit der Startnummer 5 in der mehr als sehenswerten Loh Collection und wird im Nationalen Automuseum in Dietzhölztal gezeigt. Dort fand kürzlich auch ein Fotoshooting mit einem ganz besonderen Chiron Super Sport statt. Dessen amerikanischer Käufer entschied sich nämlich für eine Hommage des 1931er Rennautos.
Bei der Namensgebung hätte man sich ein wenig mehr Mühe geben können. „Hommage T50S“ könnte unter Autofans inzwischen zu Verwechslungen mit einem Supersportwagenprojekt von Gordon Murray Automotive aus Großbritannien führen, das mit diesem Bugatti jedoch nichts zu tun hat. Dafür gab sich die Individualisierungsabteilung Sur Mesure spürbar viel Mühe bei der Umsetzung der Details, die an diesem Unikat an das historische Vorbild erinnern sollen. Dies beginnt mit dem Kühlergitter im Hufeisengrill, das exakt dem Typ 50S entspricht und zudem die auflackierte Nummer 5 zeigt. Diese findet sich auch auf den Türen wieder, wo sie von Hand auflackiert wurde. Vor den Hinterrädern findet sich der ebenfalls von Hand aufgetragene Schriftzug „Le Mans 1931“. Auf der Unterseite des ausfahrbaren Heckflügels ist die Streckensilhouette von Le Mans aus dem Jahr 1931 nebst dem passenden Schriftzug zu finden. Für die Motorcover kommt gedrehtes Aluminium zum Einsatz, das der Optik des Motorraums des Typ 50S sehr nah kommt.
Das gedrehte Aluminium übertrug Bugatti auch ins Interieur, wo es im Fußraum seitlich am Mitteltunnel sowie in den Ablagefächern auf dem Tunnel zu finden ist. Auf den schwarzen Ledertürverkleidungen ist in weiß eine Abbildung des Typ 50S eingearbeitet. Auch die Kontrastnähte sind in weiß ausgearbeitet und umfassen zudem die in die Kopfstützen eingestickten „Le Mans 1931“-Schriftzüge. Zu den vom neuen Besitzer gewählten Optionen zählt zudem das Sky-View-Dach mit zwei gläsernen Inlays, die mehr Tageslicht ins Interieur lassen. Dieses Einzelstück ist einer der finalen Bugatti Chiron Super Sport, die das Werk verlassen. Im Juni soll das neue Modell mit einem V16-Hybridtriebwerk vorgestellt werden.
Bilder: Bugatti