Giamaro Katla

Neue spannende Supersportwagen mit Verbrennungsmotor wird es nicht mehr geben. Das ist die klare und deutliche Meinung vieler selbsternannter Experten, seitdem sich Elektroautos immer mehr durchsetzen und viele Staaten das Verbot des Verbrennungsmotors in greifbare Nähe rücken möchten. Giamaro Automobili aus Italien straft diese Aussage nun Lügen. Mit dem Katla präsentieren sie einen komplett neuen Sportwagen mit einem vierfach turboaufgeladenem V12-Triebwerk. Ja, richtig gelesen, Giamaro schlägt die selbe Route ein, die einst Bugatti in der Ära unter Romano Artioli beim EB110 beschritten hat. Allerdings kommt beim Katla eine ganz andere Zahl bei der Leistung heraus.

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Um hier keinen zu langen Spannungsbogen zu schlagen, lassen wir die Katze direkt aus dem Sack. Aus sieben Litern Hubraum holen die Italiener mit den vier Ladern 2.128 PS und ein maximales Drehmoment in Höhe von 2.008 Newtonmetern. Tatsächlich soll diese unbändige Kraft über ein manuelles Siebengang-Getriebe einzig und allein auf die Hinterräder verteilt werden. Alternativ soll ein sequenzielles Siebengang-Getriebe angeboten werden. Hinter der technischen Entwicklung des Katla steckt mit Loris Bicocchi eine bekannte Persönlichkeit der Szene. In den 1970er Jahren begann er seine Karriere bei Lamborghini, wechselte in den 1990ern zu Bugatti und später zu Koenigsegg, Pagani und wieder zu Bugatti. Die technischen Komponenten des neuen Supersportwagens stecken in einem Monocoque aus Carbon, das interessanterweise ohne hinteren Hilfsrahmen auskommt. Die Radaufhängungen bestehen rundum aus CNC-gefrästen Aluminium-Dreieckslenkern mit adaptiven Dämpfern und Spiralfedern. Eine elektronisch verstellbare Helferfeder sorgt dafür, dass sich die Karosserie in Kurven nicht zu stark neigt. Die Räder sind mit Bridgestone Potenza Sport-Reifen in den Dimensionen 265/35 ZR 20 vorn und 345/30 ZR 21 hinten bezogen.

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Giamaro Automobili möchte den Katla noch individueller machen, als es bei anderen Sportwagenherstellern üblich ist. Neben den Farben für die Karosserie sowie den Farben und Materialien für den Innenraum können Interessenten auch die Fahrdynamik ihres Fahrzeugs gemeinsam mit den Ingenieuren von Giamaro beeinflussen. Wer beispielsweise durch eine bereits bestehende Autosammlung das Fahrverhalten von Ferrari, Porsche oder Maserati gewohnt ist, kann sein Auto entsprechend anpassen lassen. Erste Kundenfahrzeuge dürften allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen. Giamaro hat bislang nur ein Entwicklungszentrum eröffnet. Ein Grundstück für die Fertigung hat die Firma bereits erworben, der Bau hat jedoch noch nicht begonnen. Ab voraussichtlich 2027 sollen hier bis zu 30 Autos im Jahr in Handarbeit entstehen. Neben dem hier vorgestellten Coupé soll es auch eine offene Variante des Katla geben. Zudem stellten die Italiener auch schon den Albor vor, den ich in einem separaten Artikel zeigen werde.

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Kunden erhalten mit ihrem neuen Katla drei unterschiedlich farbige Schlüssel. Der weiße Schlüssel ist für Valet-Parkdienste gedacht und schaltet lediglich 394 PS frei. Mehr als genug, um den Wagen zu manövrieren. Mit dem schwarzen Schlüssel kann man den Wagen täglich fahren und hat dabei 1.647 PS zur Verfügung stehen. Wenn die volle Leistung benötigt wird, beispielsweise auf einer geschlossenen Rennstrecke, nutzt man den roten Schlüssel.

Hinter der neuen Automarke steht ein erfolgreiches Familienunternehmen. Vater Giacomo Giamaro handelt mit Matratzen und sammelt seit Jahren Autos. Er war auch einer der ersten Kunden und Geldgeber von Pagani. Gemeinsam mit seinem Sohn Pierfrancesco möchte er nun selbst in diesen heiß umkämpften Markt einsteigen. Man darf gespannt sein, ob dieses Unterfangen gelingt oder nicht.

Bilder: Giamaro Automobili