Nilu27 NILU

Was bitte ist denn Nilu27? Und warum nennt diese Marke den allerersten Sportwagen fast genauso, nämlich NILU? Fragen über Fragen. Suchen wir mal nach wenigstens ein paar Antworten. Hinter Nilu27 steckt mit Sasha Selipanov kein Unbekannter in der heutigen Hypercar-Szene. Immerhin war der Autodesigner am Entstehungsprozess des Bugatti Chiron und des Vision GT beteiligt, bevor er nach Schweden zu Koenigsegg wechselte und dort maßgeblich den Jesko und den CC850 gestaltete. Anschließend machte er sich mit seinem eigenen Designbüro selbstständig. Der NILU ist nun sein erstes eigenes Auto – und gleich ein richtiger Kracher für das weite Feld der Hypercars. Es fehlt an nichts: wilde Optik, Flügeltüren und Carbon-Monocoque sind an Bord.

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Insgesamt erinnert die Gestaltung des NILU sehr an Rennsportprototypen aus den 1990er Jahren mit der zentralen Glaskanzel für den Fahrer (hier plus Beifahrer) und den sehr betonten Kotflügeln. Ungewöhnlich ist hingegen die Heckpartie, die mittig komplett auf verkleidende Karosserieteile verzichtet. So kann die heiße Abluft des Triebwerks ungehindert abgeführt werden und das Auge bleibt unweigerlich an der Schlangengrube der Abgaskrümmer bis hin zu den drei Auspuffendrohren hängen. Darunter sind die Radaufhängung und Teile des hinteren Hilfsrohrrahmens aus Aluminium sichtbar. Ein riesiger Diffusor und ein zentral über die Endrohre geschwungener Heckflügel sorgen für Anpressdruck.

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Das Interieur des NILU zeigt sich aufs Wesentliche konzentriert. Neben dem knopflosen Lenkrad, dem Schalthebel in seiner offenen Schaltkulisse und den vier Rundinstrumenten gibt es kaum weitere Kontrollelemente. Schalter, Bedienknöpfe oder Displays sucht man vergeblich. Fahrer und Beifahrer nehmen auf Schalensitzen in Bicolor-Optik Platz und werden mittels Fünfpunktgurten mit dem Fahrzeug verbunden. Der Drehzahlmesser verspricht einen roten Bereich ab 11.000 U/min, der Tacho zeigt eine Skala bis 400 km/h.

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Im Heck des NILU werkelt nicht etwa ein zeittypischer Hybridantrieb oder gar ein Elektromotor. Stattdessen ließ Sasha Selipanov in Neuseeland bei Hartley einen V12-Saugmotor mit 80 Grad Bankwinkel entwickeln. Aus 6,5 Litern Hubraum sollen mehr als 1.000 PS resultieren. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder steht ein manuelles Siebengang-Getriebe von CIMA bereit. Vorn sitzen 20 Zoll große Räder in den Kotflügeln, hinten sind sie 21 Zoll groß. Die Bereifung stammt aus dem Haus Michelin und trägt die deutlich sichtbare Typenbeschriftung „Pilot Sport Cup 2R“. Hinter den Rädern verbirgt sich eine Carbon-Keramik-Bremsanlage von Brembo.

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Laut Pressetext will Nilu27 insgesamt 15 Exemplare des NILU als Launch Edition auf Kundenwunsch anfertigen. Allerdings bleibt man die Information schuldig, ob der neue Hypersportwagen zuvor eine Straßenzulassung erhält. Etwas kryptisch deutet der Text hingegen an, dass anschließend 54 Straßensportwagen folgen sollen. Zu Preisen machte Nilu27 ebenfalls noch keine Angaben. Interessanterweise entstehen die ersten Fahrzeuge in Irvine, Kalifornien, obwohl die Marke bereits nach neuen Räumlichkeiten in Europa sucht, um dort die Produktion zu etablieren. Bleibt noch die Antwort auf eine eingangs gestellte Frage: wofür steht der Name „Nilu“? Ganz einfach: es sind die erste Silbe des Vornamens der ersten und die erste Silbe des Vornamens der zweiten Tochter von Sasha Selipanov.

Bilder: Nilu27