Porsche Cayenne Cabriolet

Die altbekannte Frage „was wäre gewesen, wenn…?“ ist im Automobilsektor immer wieder anzutreffen. Bei Porsche gab es beispielsweise vor rund 20 Jahren ernsthafte Überlegungen an einer zweiten Karosserie-Variante des Cayenne. Dieser damals gemeinsam mit Volkswagen entwickelte SUV ging 2002 in Serienproduktion und lief in Leipzig vom Band. Inzwischen ist die Fertigung der bereits dritten Modellgeneration nach Bratislava ausgelagert. Dennoch blieb es stets dabei, dass der Cayenne ausschließlich als fünftüriges Fahrzeug zu den Kunden rollte. Interessanterweise umfassten die Planungen für weitere Versionen diverse Ideen, von denen jedoch nicht etwa die eines Dreitürers oder die eines um 20 Zentimeter verlängerten Aufbaus mit dritter Sitzreihe ins Prototypenstadium abbog, sondern ausgerechnet die eines Cabriolets.

Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp – Quelle: Porsche
Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp – Quelle: Porsche

Ein SUV-Cabriolet ist heutzutage keine Weltneuheit mehr. Nissan mit dem Juke, Volkswagen mit dem T-Roc oder Land Rover mit dem Evoque sind die modernsten Vertreter. Allerdings gab es offene Geländewagen bereits in Form des Urmodells von Land Rover (später Defender genannt), ebenso wie beim Mercedes-Benz G oder beim Suzuki SJ. Porsche setzte den ersten Prototypen des Cayenne Cabriolets noch bewusst als Designstudie im klassischen Sinn auf. Damit ist gemeint, dass die Gestaltung von der linken zur rechten Seite deutlich unterschiedlich ausfällt. Auf diese Weise können sich die Designer und wichtige Entscheidungsträger besser eine Meinung bilden, in welche Richtung das Styling gehen soll. Hier erinnert die linke Fahrzeugseite im Heckabschluss fast ein wenig an den 968, während die rechte Seite den Panamera der ersten Generation zitiert.

Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp – Quelle: Porsche
Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp – Quelle: Porsche

Auch die seitliche Fensterlinie unterscheidet sich im Bereich der hinteren Seitenscheibe erheblich von Seite zu Seite. Ebenso wäre die Heckscheibe in der Kofferraumklappe unterschiedlich groß ausgefallen, je nachdem, welches Design am Ende übernommen worden wäre. Über den Köpfen der bis zu vier Passagiere erstreckt sich ein Textilverdeck, das im hinteren Bereich an einen Überrollbügel im Targa-Stil anknüpft. Bei diesem Prototyp funktioniert der Dachmechanismus nur manuell, beim Serienauto sollte er elektrifiziert werden. Während die hinteren Türen entfielen, verlängerten die Designer die vorderen Portale um je 20 Zentimeter. Dadurch fällt der Ein- und Ausstieg in den Fondbereich leichter.

Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp – Quelle: Porsche
Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp – Quelle: Porsche

Dieser Designprototyp des Cayenne Cabriolets ist nicht fahrfähig. Wäre diese Karosserie-Variante in Serie gegangen, hätte es sie vermutlich mit allen damals angebotenen Motorisierungen gegeben. Neben dem 3,2 Liter großen V6-Basistriebwerk wäre dies anfänglich ein 4,5-Liter-V8-Motor gewesen, den es im S, Turbo und Turbo S gab. Wenn die Verkaufszahlen gut genug gewesen wären, hätte Porsche das Cabriolet wohl auch durch die Modellpflege im Jahr 2007 aufgefrischt, wodurch neben der GTS-Variante auch ein Diesel verfügbar wurde. Allerdings zogen die Experten von Porsche bereits frühzeitig den Stöpsel. Zum einen war man sich im Vertrieb nicht sicher, ob ein Cayenne Cabriolet im Markt angenommen würde. Zudem galt das Design als zu unstimmig und die Entwicklungskosten bis hin zur Produktion wären sehr hoch gewesen.

Porsche Cayenne Cabriolet Prototyp – Quelle: Porsche