Lada Azimut

Derweil die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland aufgrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter in Kraft sind und auch noch ausgeweitet werden, kümmert sich die eigene Industrie nun um Neuentwicklungen. Lada präsentiert zum ersten Mal seit gut einem Jahrzehnt eine komplette Neuentwicklung, die diesmal laut eigenen Angaben ohne technischen Partner aus dem Ausland entstand. Das Ergebnis ist ein neues SUV mit Namen Azimut. Dieser Begriff stammt aus den Bereichen Navigation, Astronomie und Geodäsie und bezeichnet einen horizontalen Winkel, der verwendet wird, um die Richtung eines Objekts relativ zu einem Bezugspunkt zu beschreiben.

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Optisch orientiert sich der neue Lada Azimut an Konzeptstudien aus den letzten 10 bis 15 Jahren, als man gemeinsam mit dem Renault-Konzern verschiedene Ideen ankündigte. Daher verwundert es auch nicht, dass die Anordnung und Ausrichtung der Tagfahr-LEDs durchaus an aktuelle Modelle von Dacia erinnert. Dieses X-Motiv zeigten jedoch auch schon ein paar Lada-Modelle. Der Azimut steht auf 18 Zoll großen Rädern, die in betonten Radhäusern stecken. Zumindest das Präsentationsfahrzeug trägt zudem eine Zweifarblackierung mit schwarz abgesetztem Dach. Ob es auch einfarbige Versionen geben wird, bleibt abzuwarten.

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Innen erstellten die Lada-Designer ein relativ schlichtes Interieur mit wenig Knöpfen und Schnickschnack. Hinter dem zweispeichigen Multifunktionslenkrad sitzt ein Digitaldisplay und mittig auf dem Armaturenbrett ein weiteres mit Touchscreen-Funktion. Während ersteres die wichtigsten Fahrzeug- und Fahrtinformationen anzeigt, ist das zweite für die Infotainment-, Navigations- und Belüftungsfunktionen zuständig. Infotainment- und Navigationssystem stammen von den beiden russischen Firmen Navio und Sber. Sechs Lautsprecher, Keyless-Go, eine Klimaanlage und eine Rückfahrkamera gehören zur Serienausstattung. Optional gibt es eine Zweizonen-Klimaanlage, eine Ladestation für das Smartphone, ein Panoramadach, beheizbare Seitenscheiben, eine elektrisch betriebene Heckklappe und eine 360-Grad-Kamerafunktion.

Antriebsseitig bietet Lada zum Marktstart drei Benzinmotoren mit 120 PS aus 1,6 Litern, 132 PS aus 1,8 Litern oder 150 PS aus 1,5 Litern mit Turboaufladung an. Getriebeseitig gibt es ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, ein CVT-Getriebe oder eine Automatik zur Auswahl. Als Plattform dient ein modifiziertes Chassis des Vesta, das auf 208 Millimeter Bodenhöhe hochgelegt wurde. Im Vergleich zum seit 2015 gebauten Vesta erfolgten rund 1.000 Modifikationen, besonders an der Hinterachse. Anfänglich gibt es den Azimut nur mit Vorderradantrieb, Allrad soll folgen. Als Grundpreis ruft Lada 2,5 Millionen Rubel auf, was aktuell etwa 29.000 Euro entspricht und den Azimut zum teuersten Modell der Marke macht.

Bilder: Lada