Der Ferrari 288 GTO von 1984 ist inzwischen ein legendärer und gesuchter Supersportwagen. Basierend auf dem Chassis des 308 entwickelten die Ingenieure in Maranello damals ein Fahrzeug für die Rundstreckenmeisterschaft nach Gruppe-B-Reglement. Letztlich kam es nie zum erhofften Wettbewerb, aber die rund 272 Straßensportwagen gingen trotzdem weg wie warme Semmeln. Auf gleicher Grundbasis, also dem 308 GTB, entwickelt aktuell Automobili Maggiore in Italien einen sogenannten Restomod. Dabei handelt es sich um restaurierte Klassiker, die zugleich mit moderner Technik und modernen Komponenten aufgewertet werden. Das neue Projekt trägt den Namen GranTurismO. Alternativ zum 308 sollen Interessenten auch den nur in Italien angebotenen 208 oder das Nachfolgemodell 328 für einen Umbau einliefern können.


Der 288 GTO war eines von diversen Meisterwerken des kürzlich verstorbenen Technikers Nicola Materazzi. Aus seiner Hand stammte auch der Ferrari F40, das Gruppe-5-Rennauto des Lancia Stratos oder das BMW M1 Procar. Zuletzt arbeitete er bei Maggiore, konnte jedoch die Umsetzung des GranTurismO von Zeichnungen und Plänen zum realen Auto nicht mehr erleben. Um dem 288 GTO eine würdige Hommage zu formen, erhält das Chassis des Ferrari 308 bei Maggiore umfangreiche Verbesserungen. Am Heck sitzt ein neu entwickelter Hilfsrahmen, in dem der V8-Motor montiert ist. Alle Radaufhängungen bestehen aus Aluminiumlegierungen aus der Luftfahrtindustrie. Hinzu kommen eine Bremsanlage von Brembo und neue Federungskomponenten. Das Triebwerk basiert auf dem originalen Block, erhält jedoch neue Zylinderköpfe, neue Drosselklappen sowie einen Einlass-Ladeluftkühler. Sequenziell hintereinander geschaltete Turbolader sorgen für zusätzliche Leistung. Damit kommt der GranTurismO auf 600 PS, die über ein neues manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder gelangen. Ab wann erste Exemplare des GranTurismO umgebaut und ausgeliefert werden oder was der Wagen kosten wird steht noch nicht fest.


