Vor vier Jahren sollte auf der Geneva International Motorshow ein ganz besonderes Fahrzeug aus dem Hause RUF debütieren. Basierend auf der hauseigenen Carbon-Monocoque-Karosserie, die optisch einem alten Porsche 911 ähnelt, jedoch andere Abmessungen aufweist, hatte das Team rund um Firmenchef Alois Ruf ein Konzeptfahrzeug mit höhergelegtem Fahrwerk, Allradantrieb und Stollenreifen erstellt. Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie musste die einst so großartige Automesse am Genfer See jedoch abgesagt werden. Während sich die Veranstaltung nie wieder von dieser Situation erholen konnte, zeigte RUF das Konzeptfahrzeug anschließend andernorts und betrieb anschließend hinter den Kulissen die nötige Grundlagenarbeit, um den „Rodeo“ getauften Wagen nun in der Serienversion im Rahmen der Monterey Car Week zu zeigen.
Im Vergleich mit dem Konzept erhalten die Kotflügelverbreiterungen an der Carbon-Karosserie eine deutlich kantigere Form. Anstelle eines fest montierten Dachgepäckträgers verfügt der Rodeo nun über zwei metallene Relinganbauten, die zur Befestigung eines Trägersystems taugen. Neu sind auch die Schürzen an Front und Heck, in die Rammschutzvorrichtungen integriert sind. Hinten sind zudem je zwei übereinander angeordnete Auspuffendrohre links und rechts verbaut. Der Heckspoiler auf der Motorhaube stammt vom aktuellen RUF SCR. Für die breiten Offroad-Reifen gestaltete das RUF-Designteam neue 18 Zoll große Leichtmetallräder. Dahinter sitzt die Performance-Bremsanlage mit vorn sechs und hinten vier Bremskolben.
Beim Interieur ließ sich RUF nach eigenen Angaben von der Ranch von Ralph Lauren inspirieren. Das „Western American Theme“ des Präsentationsfahrzeugs kombiniert gemusterten Stoff mit braunem Büffelleder. Wenn man nicht genau wüsste, dass der RUF Rodeo ein deutscher Sportwagen ist, würde man ihn aufgrund dieses Anblicks definitiv in den USA verorten. Im Heck werkelt ein 3,6 Liter großer Sechszylinder-Boxermotor mit Turboaufladung, dessen Leistung 610 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment beträgt. Diese gelangt über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf alle vier Räder. Doppelte Dreiecksquerlenker rundum und horizontal angeordnete Pushrod-Dämpfer sowie eine Fahrwerkshöherlegung um 24 Zentimeter im Vergleich zum CTR Anniversary und SCR verhelfen dem Rodeo zu ein wenig Offroad-Fähigkeit – und verlagert ihn damit direkt ins Feld des Porsche 911 Dakar.
Zu den Preisen und der geplanten Anzahl von Fahrzeugen machte RUF noch keine Angaben.
Bilder: RUF