Wer hätte gedacht, dass die Neuinterpretation der legendären Alpine A110 bereits seit fünf Jahren auf dem Markt ist? Pünktlich zu diesem Produktionsjubiläum präsentiert die Tochtermarke von Renault nun mit dem A110 R die bislang sportlichste Ausbaustufe mit Straßenzulassung. Im Vergleich mit dem bisherigen Topmodell A110 S erreichte man durch konsequenten Leichtbau eine Gewichtsreduzierung um 34 Kilogramm. Mittels eines neu entwickelten Aero-Kits sinkt zudem der Luftwiderstand um fünf Prozent, während zugleich der Abtrieb an Vorder- und Hinterachse steigt. Vom aktuellen Formel-1-Rennwagen A522 stammt die Präsentationslackierung im Farbton „Matt Racing Blue“.
Das im Windkanal verfeinerte Aero-Kit umfasst eine neue Frontschürze inklusive Spoilerlippe, eine neue vordere Haube mit Luftauslässen, Luftleitelemente am Ende der Schweller, einen modifizierten Diffusor sowie einen Heckflügel an Schwanenhalsaufhängungen. Anstelle der sonst verbauten Heckscheibe aus Glas nutzt die A110 R eine Heckabdeckung aus Carbon mit zwei zusätzlichen Lufteinlässen für den Motor. An der Vorderachse steigt der aerodynamische Anpressdruck um 14 Kilogramm. Hinten sind es bei Höchstgeschwindigkeit sogar 29 zusätzliche Kilogramm. Rund um die zentral am Heck mündenden Auspuffendrohre findet sich eine im 3D-Druckverfahren gefertigte Doppelwand, die als Hitzeschutz zu umliegenden Bauteilen fungiert. Die Abgasanlage kommt ohne die sonst übliche Klappe aus. Darüber hinaus verzichtet Alpine bei der A110 R auf Geräuschdämmung und verbaut eine leichtere Trennwand aus Aluminium zwischen Fahrgastzelle und Motorraum. In den Radhäusern sitzen erstmalig bei einer Alpine Carbon-Felgen vom französischen Hersteller Duqueine. Sie sind nicht nur 12,5 Kilogramm leichter als die Räder der A110 S, sondern verbessern zudem auch die Aerodynamik und die Bremskühlung. Sie sind mit Michelin Pilot Sport Cup 2-Semislicks in den Dimensionen 215/40 R 18 und 245/40 R 18 bezogen.
Innen kommen zwei dünn gepolsterte Carbon-Sitzschalen von Sabelt zum Einsatz, die beim Einsatz auf der Rennstrecke mit Sechspunkt-Gurten kombiniert werden können. Unterhalb des erhöhten Mitteltunnels befindet sich eine durchnummerierte Metallplakette. In ihnen können die Insassen die Fahrleistungen des 1,8 Liter großen Vierzylinder-Turbomotors bestmöglich genießen. Wie im A110 S und A110 GT beträgt die Leistung 221 kW/300 PS und 340 Newtonmeter Drehmoment, die über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Hinterräder gelangen. Mittels Launch Control gelingt der Spurt auf Tempo 100 in 3,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit in Höhe von 285 km/h markiert einen neuen Bestwert für die A110-Baureihe. Hydraulisch verstellbare Stoßdämpfer erlauben es dem Besitzer, den Wagen im Stand um zehn Millimeter abzusenken sowie die Zug- und Druckstufe zwanzigfach zu verstellen. Die Stabilisatoren sind vorn zehn und hinten 25 Prozent steifer ausgelegt als beim A110 S. Insgesamt wird es weltweit nur 100 Exemplare der A110 R geben, die ab heute über die Alpine App reserviert werden können.
