Apollo G2J

Manchmal ist es spannend, die Entwicklung einer Automobilmarke zu beobachten. Dies gilt auch für Apollo, eine Firma, die man einst als Gumpert kannte. Zwischen 2005 und 2012 baute das Team unter Roland Gumpert im thüringischen Altenburg einen radikalen Supersportwagen. Jedoch kam man nie so richtig in die schwarzen Zahlen und musste schließlich Insolvenz anmelden. Mit neuen Geldgebern entstand 2013 die Nachfolgefirma GSM Gumpert Sportwagen Manufaktur, die 2014 gemeinsam mit der gleichnamigen Firma Gumpert ein letztes Mal auf dem Genfer Autosalon ausstellte. Kurz danach verkaufte der Insolvenzverwalter die Rechte am Sportwagen Apollo sowie am in Entwicklung befindlichen Tornante an eine ausländische Investorengruppe. Damit trennten sich die Wege, denn GSM Gumpert zog nach Neustadt an der Donau und die übernommene Produktion in Altenburg kündigte einen Umzug nebst Umbenennung an. Letztlich verkaufte die Investorengruppe stattdessen 2015 alle Rechte an einen Investor aus Hongkong, der eine Umfirmierung in Apollo Future Mobility Group einleitete.

Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group
Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group

In den letzten Jahren machte man mit dem Apollo IE und dem Apollo Project Evo auf sich aufmerksam. Beides sind Supersportwagen mit leistungsstarkem V12-Saugmotor, den man von Ferrari übernimmt und in Teilen modifiziert. Der Firmenname nimmt es bereits vorweg, dass man sich auch um zukünftige Mobilitätsfragen kümmern möchte. Da in immer mehr Ländern und Regionen die Zulassungsfähigkeit von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren in naher bis mittelfristiger Zukunft in Frage steht, entwickelte man nun den Elektrosportwagen G2J. Ingenieursteams in Japan und Deutschland arbeiten dabei seit mehr als zwei Jahren eng zusammen. Ob aus dem jetzigen Prototyp ein Serienfahrzeug abgeleitet wird, ist indes noch nicht sicher. Erst einmal nutzt Apollo ihn als rollendes Labor. Neben dem Antriebskonzept, zu dem noch keine technischen Daten genannt wurden, erhielt der G2J diverse hochmoderne Designdetails. Anstelle von Außenspiegeln nutzt er beispielsweise hochauflösende Kameras außen an den Türen.

Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group
Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group

Den Ladeport integrierte Apollo unter einer Klappe mit Markenschriftzug am Heck. Am Ende des schwarz abgesetzten Daches, seitlich von der Heckscheibe, sitzen Lufteinlässe für die Kühlung der Akkus. Alle vier Kotflügel betonen die Designer durch eine muskulöse Linienführung. Die Türen öffnen schmetterlingsartig rund um ihren Aufhängungspunkt an der A-Säule. LED-Leuchten an Front und Heck unterstützen die sportliche Optik. Unter der vorderen Haube verbergen sich neben Fahrwerkskomponenten auch diverse Sensoren und Aufzeichnungsgeräte für die Entwicklungsarbeit. Alle Karosserieteile bestehen aus Kohlefaser und sind an einem eigens entwickelten Carbon-Monocoque befestigt.

Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group
Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group

Innen finden sich zwei Schalensitze, die wie das Armaturenbrett, der Mitteltunnel und die Türverkleidungen mit grauem Alcantara bezogen sind. Für den Lenkradkranz und die Türöffnerschlaufen kommt sattelbraunes Leder zum Einsatz. Hinter dem unten abgeflachten Steuer sitzt ein digitales Display. Zentral am Armaturenbrett befindet sich der Start-Stopp-Knopf und darunter drei Touch-Flächen für Infotainment- und Belüftungsfunktionen. Ein Dreh-Drück-Schalter und zwei Knöpfe auf dem Mitteltunnel sind die einzigen weiteren Bedieneinheiten im ganzen Fahrzeug. Aufgrund des Prototypenstatus gibt es zusätzlich einen roten Notausschalter. Seitlich vor den A-Säulen befinden sich die Displays für die Kameras.

Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group
Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group
Apollo G2J – Quelle: Apollo Future Mobility Group