Aston Martin Valour

Vor zwei Jahren ließ sich ein Autosammler bei Aston Martin ein ganz besonderes Einzelstück aufbauen. Basierend auf einem Vorserienprototyp des Supersportwagens One-77 entstand ein Fahrzeug mit deutlichen Designeinflüssen der 1970er und 80er Jahre. Sein Name: Victor. Dieses Unikat war im Anschluss an seinen Entstehungsprozess auf einigen Autoveranstaltungen zu sehen und wurde sogar von ein paar Journalisten gefahren, bevor es in der Sammlung des neuen Besitzers verschwand. Pünktlich zum Goodwood Festival of Speed 2023 scheint Victor wieder da zu sein. Doch er ist es nicht. Es ist sein Bruder Valour, der hier ins Rampenlicht rollt. Und Valour bleibt kein Unikat, sondern wird insgesamt 110 Kunden zum Kauf angeboten, um das 110-jährige Jubiläum von Aston Martin und zugleich das Ende der V12-Ära gebührend zu feiern.

AstonMartinValour_01AstonMartinValour_02

Als Grundlage dient die Plattform von DB11, DBS Superleggera und DB12. Somit ist für die beiden Passagiere und den Antriebsstrang genügend Platz vorhanden. In der langgestreckten Motorhaube findet sich wie beim V12 Vantage ein U-förmiger Luftauslass für die heiße Abluft des Triebwerks. Knapp vor der Frontscheibe sitzen zudem zwei kleine NACA-Lufteinlässe. Die Frontpartie zeigt neben dem typischen Aston-Martin-Grill zwei runde LED-Scheinwerfer und einen großen Sichtcarbon-Splitter. Sie zitiert optisch unter anderem den originalen V8 Vantage sowie den RHAM/1 „Muncher“, der als Rennwagen 1980 in Le Mans unterwegs war.

AstonMartinValour_03AstonMartinValour_04

Seitlich fallen schnell die muskulösen Kotflügel ins Auge. Dach- und Seitenscheibenlinie sind von anderen Modellen der Marke bekannt. Hier finden Fans auch Zitate vom Vantage V600 aus den 90ern. Im Dach ist mittig eine Vertiefung integriert, die der Aerodynamik hilft. Anstelle einer Heckscheibe gibt es eine Abdeckung mit drei Schlitzen. Am Heckabschluss ist eine Spoilerlippe integriert. Die Rückleuchten sitzen verhältnismäßig tief und direkt über dem Diffusor, in dem mittig drei Auspuffendrohre integriert sind.

AstonMartinValour_05AstonMartinValour_06

Als absolute Besonderheit bietet Aston Martin den Valour exklusiv mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe an. Damit ist dieser limitierte Sportwagen aktuell das einzige Neufahrzeug mit V12-Triebwerk und Schaltgetriebe. Unter der Haube steckt das 5,2 Liter große V12-Biturbo-Aggregat mit 715 PS und 753 Newtonmetern Drehmoment. An der Hinterachse arbeitet ein mechanisches Sperrdifferenzial. Der Fahrer kann die Kennlinien von Gaspedal, Drehmomententwicklung und Sound über einen Schalter im Cockpit in die Modi „Sport“, „Sport+“ und „Track“ verstellen.

AstonMartinValour_07AstonMartinValour_08AstonMartinValour_09

Adaptive Dämpfer sowie Federn und Stabilisatoren in spezifischer Ausführung für dieses Fahrzeug verhelfen dem Valour zu exzellentem Fahrverhalten. Zudem erhält das Sondermodell bei Testfahrten herausgefahrene Sturz- und Spureinstellungen. Dynamisch profitiert das Auto von zusätzlich verbauten Versteifungen und Verstrebungen, die zu einer besonders hohen Verwindungssteifigkeit führen. Vorn 410 und hinten 360 Millimeter große Carbon-Keramik-Bremsscheiben sorgen für bestmögliche Verzögerungswerte. Davor sitzen 21 Zoll große Leichtmetallräder im Honeycomb-Design, die mit Michelin Pilot Sport S 5 Reifen in den Dimensionen 275/35 ZR 21 vorn und 325/30 ZR 21 hinten bezogen sind.

AstonMartinValour_10

Stacked from 6 images. Method=B (R=8,S=4)

AstonMartinValour_12

Innen finden sich zwei Carbon-Sportsitze mit speziell gestalteten Polstern im Rückenbereich und Teilbelederung auf der Sitzfläche. Reichlich Sichtcarbon am Armaturenbrett, Mitteltunnel und Türverkleidungen sorgt für einen optischen Brückenschlag zum Motorsport. Dies gilt auch für Lederschlaufen anstelle von Türgriffen oder Sitzverstellern. Vor der offenen Schaltkulisse findet sich ein Startknopf für den Motor.

Stacked from 3 images. Method=B (R=8,S=4)

AstonMartinValour_14AstonMartinValour_15

Obwohl nur 110 Exemplare des Valour gebaut werden, gibt es im offiziellen Onlinekonfigurator von Aston Martin aktuell die Möglichkeit, das Auto nach eigenen Wünschen zu gestalten. Dabei stehen unter anderem 21 verschiedene Lackfarben zur Auswahl. Kunden, die den Wagen ernsthaft kaufen möchten und eine andere Außenfarbe präferieren, können darüber mit der hauseigenen Individualisierungsabteilung Q by Aston Martin sprechen. So sind laut Pressetext auch Ausführungen in Sichtcarbon mit Einfärbung des Klarlacks oder vom Rennsport inspirierte Liveries möglich. Während zum Preis keine Angaben gemacht werden, kündigt Aston Martin den Beginn der Produktion für das Ende des dritten Quartals und erste Auslieferungen für das vierte Quartal 2023 an.

AstonMartinValour_16AstonMartinValour_17

Bilder: Aston Martin