Caterham Project V

Der britische Autohersteller Caterham ist bislang ausschließlich für die Fortsetzung der Produktion des Lotus Seven bekannt. In verschiedenen Leistungs- und Ausbaustufen rollt dieses Modell seit 1974 vom Band. Um sich für die Zukunft neu aufzustellen, rollte ab 1995 der Caterham 21 als eigenständiges Fahrzeug vom Band. Es konnte sich allerdings nicht durchsetzen und wurde nach nur 49 Exemplaren wieder eingestellt. Eine Kooperation mit Alpine Anfang der 2000er Jahre wurde wieder aufgegeben, bevor daraus neue Modelle hervorgehen konnten. Nun zeigt das Unternehmen beim Goodwood Festival of Speed ein vollelektrisches Konzeptfahrzeug namens Project V.

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Wenn die Entwicklung gut läuft, könnte der Project V ab Ende 2025 oder Anfang 2026 in Serie gehen. Gestaltet wurde die Karosserie des ersten Coupés der Markengeschichte vom neuen Chefdesigner Anthony Jannarelly. Während der Seven streng genommen nur minimalistische Designzüge aufweist, waren für das neue Coupé durchaus einige weitere Linien nötig. Dennoch versuchte sich das Team darin, möglichst wenig Schnickschnack zu verwenden. Die Silhouette mit den betonten Kotflügeln, die mittig in den Türen auslaufen, entspricht der typischen Form von klassischen Sportwagen. Vorn liegen die Scheinwerfer unter Klarglasabdeckungen, während am Heck mandelförmige LED-Leuchten verbaut sind.

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Innen zeigt der Caterham Project V eine 2+1-Sitzkonfiguration mit nur einem Notsitz im Fond. Eine spätere Serienversion soll optional auch als 2+2-Sitzer erhältlich sein. Das fahrerorientierte Cockpit verfügt über ein großes Touchscreen-Display in der Mittelkonsole, auf dem auch Inhalte des eigenen Smartphones gespiegelt werden können. Das digitale Anzeige-Element hinter dem Lenkrad zeigt hingegen nur die wichtigsten Fahrtinformationen an. Über die Fahrmodis „Normal“, „Sport“ und „Sprint“ verändert sich die Anzeige.

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Unter der Karosserie verbirgt sich ein vollelektrisches Antriebskonzept mit einem 200 kW/272 PS starken Elektromotor an der Hinterachse. Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 dauert weniger als 4,5 Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit stehen 230 km/h im Datenblatt. Im Unterboden sitzt das Lithium-Ionen-Akkupaket mit 55 kWh Kapazität. Der Ladevorgang von 20 auf 80 Prozent dauert an 150 kW starken Schnell-Ladesäulen nur rund 15 Minuten. Mit vollen Akkus beträgt die maximale Reichweite nach WLTP-Zyklus rund 400 Kilometer. Durch die langjährigen Erfahrungen mit dem Seven und konsequentem Leichtbau soll das Fahrzeug am Ende weniger als 1,2 Tonnen auf die Waage bringen.

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Die Radaufhängungen vorn und hinten verfügen über doppelte Querlenker mit komplett einstellbarer Geometrie. Hinzu kommt eine elektronische Servolenkung. Die vorne 19 und hinten 20 Zoll großen Räder sind mit Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport 4S bezogen.

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Sollte es zu einer Serienproduktion dieses Elektrosportwagens kommen, hofft Caterham auf einen Grundpreis von rund £ 80.000. Dabei soll der Wagen nicht als Ersatz des Seven angenommen werden, sondern als zusätzliches Modell. Beim Aufbau des fahrfähigen Prototypen unterstützte Italdesign das britische Team.

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Bilder: Caterham