BMW 507

Haben Sie sich schon einmal gefragt, welches der teuerste Klassiker von BMW ist? Zumindest wenn es um Serienfahrzeuge geht, endet die Suche beim 507 Roadster. Dieser Zweisitzer entstand als Prestigeprojekt, hauptsächlich für den amerikanischen Markt, zwischen 1956 und 1959. Zu dieser Zeit brachten es die amerikanischen Hersteller kaum fertig, eigene Sportwagen auf die Räder zu stellen. Zugleich wünschten sich viele junge ex-Soldaten genau solche Fahrzeuge und griffen mangels Alternativen zu europäischen Herstellern. In New York saß der findige Autohändler Max Hoffman, der diverse Marken über den Atlantik importierte und diesen die Wünsche der Kundschaft übermittelte. Auch bei BMW wurde er vorstellig und fragte nach einem sportlichen Ableger der 502 Limousine an. In München arbeitete man daraufhin ab Anfang der 1950er Jahre parallel an zwei Projekten, dem 503 als Coupé und Cabriolet und dem 507 Roadster.

BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s
BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s
BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s

Für das elegant-sportliche Karosseriedesign arbeitete man eng mit dem in New York ansässigen Gestalter Albrecht Graf von Goertz zusammen. Um das Gewicht gering zu halten, entstand der Aufbau aus Aluminium. Darunter befand sich ein verkürztes Fahrgestell vom 501 und 502 sowie ein 3,2 Liter großer V8-Motor. Im Vergleich zum 502 und 503 sorgten die Ingenieure mittels schärferer Nockenwellen, höherer Kompression und anderer Zündzeitpunkte für eine Leistungssteigerung auf 152 PS. Über ein manuelles Viergang-Getriebe gelangte die Kraft auf die Hinterräder. Als Höchstgeschwindigkeit nannte BMW 201 km/h.

BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s
BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s

Im Sommer 1957 erhielt der 507 diverse Modifikationen, durch die der Platz im Interieur und im Kofferraum vergrößert werden konnten. Die 34 zuvor gebauten und ausgelieferten Fahrzeuge hießen dadurch nun nachträglich „Serie 1“, während die bis 1959 weiter produzierten Autos zur „Serie 2“ wurden. Eigentlich hatte sich Max Hoffman ein günstiges Fahrzeug im Stil des Porsche 356 Speedster erhofft. Der BMW kostete jedoch bereits vor der Modellpflege viel und erhielt durch diese Maßnahme schließlich einen Neupreis über 10.500 US$ – mehr als das Dreifache im Vergleich zum Porsche. Diese Summe sorgte auch in anderen Ländern dafür, dass sich das Kundeninteresse in engen Grenzen hielt. Insgesamt liefen lediglich 252 Exemplare vom Band.

BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s
BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s

RM Sotheby’s bietet am 27. November in München den BMW 507 mit Fahrgestellnummer 70143 an. Er verließ am 12. Juni 1958 im Farbton „Dolomitgrau“ das Werk und wurde in Rom erstausgeliefert. Bis 1973 ist nichts über den Verbleib bekannt, dann tauchte der Roadster jedoch auf einer Autoauktion in Genf auf. Dort kaufte ihn ein BMW-Händler und -Sammler aus der Schweiz, der eine umfangreiche Restaurierung durchführen ließ und den Wagen bis 2013 behielt. Seither bereicherte er eine große BMW-Sammlung in Übersee, die nun im Rahmen der Auktion von RM Sotheby’s verkauft wird. Der 507 soll dabei einen Zuschlagspreis zwischen 1.600.000 und 2.000.000 € erreichen. Allerdings sollten Interessenten wissen, dass diverse Standschäden zu beheben sind, ehe das Auto wieder für den Straßenverkehr zugelassen werden kann.

BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s
BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s
BMW 507 – Quelle: RM Sotheby’s