Donkervoort F22

Mit dem F22 biegt Donkervoort in ein neues Kapitel der Markengeschichte ein. Unter der Leitung von Denis Donkervoort, Sohn des Firmengründers und seit 2021 Chef der Sportwagenmanufaktur, entstand ein neuer Supersportwagen, der alte Werte aufgreift und neue Technologien integriert. Im Vergleich zum Vorgänger, dem D8 GTO, wuchsen die Dimensionen in alle Richtungen. Zugleich schaffte es das Team jedoch, das Fahrzeuggewicht auf 750 Kilogramm zu limitieren. Hierfür entsteht ein Hybridchassis aus Edelstahlrohren und Ex-Core-Carbon-Elementen, das die Torsionssteifigkeit gegenüber dem D8 GTO verdoppelt. Ex-Core ist eine Carbon-Verarbeitungstechnik, die Donkervoort entwickelte und zwischenzeitlich in eine eigenständige Tochterfirma ausgliederte, die neben anderen Sportwagenherstellern auch Yachtbauer und Formel-1-Teams beliefert.

Donkervoort F22 – Quelle: Donkervoort
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Unter den Augen des hauseigenen Chefdesigners Jordi Wiersma und dem Design-Berater Amko Leenarts entstand die Karosseriegestaltung des F22. Dabei hielt man eng am bekannten Konzept mit freistehenden Vorderrädern und stark betonten hinteren Kotflügeln fest. Trotz grundsätzlich ähnlichem Styling ist kein Bauteil, nicht einmal die Verschraubungen, mit den Vorgängermodellen austauschbar. Erstmalig verfügt ein Donkervoort-Modell ab Werk über ein abnehmbares Targadach aus Carbon. Beide Dachteile und der Mittelsteg können in einer maßgeschneiderten Tasche verstaut und im Kofferraum mitgenommen werden. Anstelle der serienmäßigen, je 12 Kilogramm schweren Leichtmetallfelgen sind auch Schmiederäder (8 kg pro Rad) oder Carbon-Felgen (5,4 kg pro Rad) erhältlich. Die Gesamtabmessungen betragen nun 4.039 x 1.912 x 1.105 Millimeter (Länge x Breite x Höhe). Dadurch gewinnt der F22 vor allem im Interieur an Platz. Beispielsweise steigt die Schulterfreiheit um 80 und die Kabinenlänge um 100 Millimeter. Fahrer und Beifahrer sitzen in Schalensitzen von Recaro, in denen sie mittels straßentauglicher Sechspunktgurte verzurrt werden. Auf der Beifahrerseite befindet sich auf Wunsch eine Halterung für ein iPad Mini, das als Infotainmentsystem dient.

Donkervoort F22 – Quelle: Donkervoort
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Unter der nach vorn öffnenden Motorhaube verbirgt sich ein Fünfzylinder-Turbotriebwerk von Audi Sport mit 2,5 Litern Hubraum. Dieses soll in der Produktionsversion durch eine hauseigene Leistungssteigerung mindestens 500 PS leisten. Dank des extrem steifen Chassis und der serienmäßigen Semislick-Bereifung vom Typ Nankang AR-1 erreicht der F22 bis zu 2,15 g in der Querbeschleunigung. Als Höchstgeschwindigkeit nennt Donkervoort rund 290 km/h. Ein manuelles Fünfgang-Getriebe mit automatischer Drehzahlanpassung bei den Schaltvorgängen überträgt die Motorleistung Richtung Hinterachse. Diese verfügt ab Werk über ein Torsen-Sperrdifferenzial. Auf ein Sechs- oder gar Siebengang-Getriebe verzichtet Donkervoort aus Gründen von Gewicht und Baugröße. Aus dem D8 GTO übernimmt der F22 eine mehrstufig verstellbare Traktionskontrolle. Das Sportfahrwerk mit hydraulisch anpassbaren Dämpfern kann den Wagen auf Knopfdruck um 35 Millimeter anheben oder absenken. Hinter den Rädern steckt eine Stahlbremsanlage von AP Racing mit Vierkolbensätteln vorn, deren Performance um 30 Prozent besser als die des Vorgängermodells sein soll.

Donkervoort F22 – Quelle: Donkervoort
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Ursprünglich wollte Donkervoort 50 Exemplare des neuen F22 auflegen. Hierfür zeigte man langjährigen Bestandskunden erste Skizzen und weihte sie in technische Details ein. Schnell waren mehr als 50 Vorabverträge unterschrieben, wodurch die Produktionsmenge auf 75 Stück angehoben werden musste. Erstmalig wurde damit ein Donkervoort schon im Designprozess restlos ausverkauft. Erste Auslieferungen sollen bereits im ersten Quartal 2023 erfolgen. Der Grundpreis beläuft sich auf 245.000 € netto. Erstmals rollen Neuwagen der niederländischen Manufaktur auch auf den nordamerikanischen Markt. Hierfür homologierte man den F22 aufwändig und schaffte es, alle notwendigen Auflagen zu erfüllen.

Donkervoort F22 – Quelle: Donkervoort
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Denis Donkervoort übernahm die Leitung der Sportwagenmarke im Januar 2021 von seinem Vater Joop. Dieser hatte Donkervoort vor 43 Jahren begründet und zu einer kleinen, aber feinen Adresse für Enthusiasten ausgebaut. Bei der Namenswahl für das neueste Modell blieb Denis in der Familie: Seine erste Tochter Filippa wurde am 22.5.2022 geboren – F22. Damit folgt er der Markentradition. Bereits die allerersten Fahrzeuge vom Typ S8A und S8AT widmete Joop Donkervoort seiner Tochter Amber. Das „D“ der D10-Linie stand für Denis Donkervoort.

Donkervoort F22 – Quelle: Donkervoort
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