DS SM Tribute Concept

Vor rund 50 Jahren sorgte ein sportliches Coupé von Citroën für weltweite Schlagzeilen. Durch die damalige Zugehörigkeit der Marke zum Konzern von Alejandro de Tomaso hatten die Franzosen Zugriff auf die Antriebstechnologie von Maserati. Diese wanderte unter die Motorhaube des SM und wurde dort mit der hydropneumatischen Federung der „Göttin“ DS kombiniert. Heraus kam dabei ein faszinierendes Automobil, das allerdings durch seine Komplexität nicht wenige Mechaniker in den Wahnsinn trieb. Offenbar sieht der heutige Eigner von Citroën, der internationale Stellantis-Konzern, das Sportcoupé SM heute eher als Modellreihe der Tochterfirma DS Automobiles. Daher ordnet man dort auch das neue SM Tribute Konzeptfahrzeug ein.

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Das retrofuturistische Design des SM Tribute erinnert in vielen Details an das Originalfahrzeug. Beispielsweise verläuft die seitliche Fensterlinie sehr ähnlich. Auch die gläserne Front zwischen den LED-Scheinwerfern erinnert an den Citroën, wobei dieser zwischen den damals hochmodernen Halogenscheinwerfern das vordere Kennzeichen unter Glas unterbrachte. Beim Tribute handelt es sich hingegen um ein dreidimensionales Display, das zusätzliche Lichtelemente andeutet. Die abnehmbaren Abdeckungen vor den Hinterrädern sind beim Konzeptfahrzeug neu interpretiert worden und lassen im oberen Bereich einen kleinen Blick auf den Reifen zu. Zudem integrieren sie durch immer kleiner werdende rote Lichtpunkte die auslaufende LED-Rückleuchte, die bis hierhin ums Heck herumläuft. Geblieben ist auch der abrupt endende Heckabschluss, der ein wenig wie abgeschnitten wirkt. Er dient der Aerodynamik und geht auf die Grundlagenforschung von Wunibald Kamm zurück.

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Im direkten Vergleich mit dem Vorbild fällt auf, dass der DS SM Tribute in Länge und Breite gewachsen ist. Zudem legten ihn die Designer tiefer in Richtung Asphalt, um der Aerodynamik mehr Bedeutung zu verleihen. In den Radhäusern drehen sich 22 Zoll große Leichtmetallräder, was ein deutliches Upgrade gegenüber den 15-Zöllern des Original-SMs bedeutet. Anstelle von konventionellen Rückspiegeln finden sich Kameras und die einst hochgelobte Hydropneumatik dürfte wohl kaum ihren Weg in diese Konzeptstudie gefunden haben. Trotz des goldenen Lacks muss man leider attestieren, dass der SM Tribute wohl kaum die gleiche Außenwirkung erzeugen wird wie sein historisches Vorbild es in den frühen 1970ern tat.

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Innen sollen rechteckige Flächen an den legendären SM erinnern. Tatsächlich wirkt das Interieur mit dem riesigen Bildschirm hinter dem futuristischen Lenkrad und der geschwungenen, durchscheinenden Mittelkonsole jedoch typisch für moderne Konzeptstudien – aber kaum inspiriert vom SM. Mit ein wenig gutem Willen kann man die belederten Sitze als Zitat erkennen. Etwas erstaunlich ist auch, dass kein einziger Schriftzug des einstigen Techniklieferanten Maserati zu finden ist. Immerhin gehört die italienische Marke heute ebenso zu Stellantis wie Citroën. Ein wahres SM Tribute hätte also auch hier die Brücke schlagen und einen Antrieb der Italiener erhalten können. So macht DS Automobiles keinerlei Angaben zum Motor und lässt den Betrachter im Ungewissen. Da eine Serienumsetzung des SM Tribute jedoch sehr unwahrscheinlich ist und die Studie vermutlich nur wenige Auftritte auf internationalen Veranstaltungen haben wird, geraten diese Kritikpunkte sicherlich mit dem Auto zusammen schnell in der Versenkung.

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Bilder: DS Automobiles