In den letzten paar Jahren sind vermutlich weltweit mehr neue Autohersteller aufgetaucht, als in den 20 Jahren zuvor zusammen genommen. Die allermeisten davon widmen sich dem allgegenwärtigen Thema Elektromobilität. Viele kommen dabei aus China, wo man sich offenbar gezielt auf diesen Mobilitätswechsel vorbereitet hat. Und auch, wenn ich dafür bekannt bin, dass ich der Elektromobilität als Allheilmittel des Individualverkehrs mehr als skeptisch gegenüberstehe, kann ich mich durchaus für das eine oder andere Elektroauto begeistern. Manchmal spricht dabei auch das innere Kind aus mir heraus. So zum Beispiel beim neuen HiPhi A, der letztlich ganz klar die Gamer-Generation ansprechen soll.
HiPhi ist gänzlich neu am Markt und entstand aus einer Kooperation mit Apollo, der Sportwagenmarke, die einst als Gumpert begann. Während bei Apollo wild gestaltete Supersportwagen in Kleinstserie entstehen, möchte HiPhi den Massenmarkt im Bereich luxuriöser und leistungsstarker E-Autos aufmischen. Interessanterweise basiert das neueste Modell, der A, dabei auf dem Z, einer futuristischen Elektrolimousine, die bereits Anfang diesen Jahres in China debütierte. Warum auf den letzten Buchstaben des Alphabets der erste folgt, bleibt wohl ein fernöstliches Geheimnis. Optisch setzt der A dem Z auf jeden Fall die Krone, oder besser gesagt: den Spoiler auf. Ein großer Flügel beschließt die Dachlinie und sorgt in Kombination mit einer zerklüfteten Frontpartie, den interessant gestalteten Seitenschwellern und dem in die Heckschürze integrierten Diffusor für einen sehr sportlichen Auftritt. Durch die senkrechte Form der Scheinwerfer erinnert der HiPhi auf den ersten Blick ein wenig an den Nissan GT-R.
Während im Z „nur“ zwei Elektromotoren für rund 600 PS Spitzenleistung sorgen, eskalierte die Situation im A ein wenig. Hier werkeln nun drei Elektromotoren, wodurch 1.305 PS bereitstehen. Dieser Wert soll dank eines 800-Volt-Bordnetzes und leistungsstarker Akkus für mehr als 30 Minuten am Stück zur Verfügung stehen, bevor die Leistung zur Schonung der Technik reduziert wird. Wer schon einmal mehr als 30 Minuten am Stück Vollgas gefahren ist, möge kurz die Hand heben. Als Höchstgeschwindigkeit gibt HiPhi 300 km/h an. Eine Reichweitenangabe tätigen die Chinesen indes noch nicht, da die Markteinführung erst für Anfang 2025 angedacht ist. Beim schwächeren Z beträgt sie rund 705 Kilometer. Während die Luftfederung vom Z im A etwas sportlicher abgestimmt wird, erhält das Topmodell zugleich auch eine Hinterachslenkung und ein Torque-Vectoring-System. Zum Preis des Wagens gibt es noch keine Angaben, der Z beginnt bei rund 80.000 €. Immerhin grüßt der A bereits nett über das LCD-Display an den Türen.
Bilder: HiPhi