Porsche Treffen Dinslaken

Alljährlich findet am 1. Mai in Deutschland der Tag der Arbeit statt, an dem jedoch nur wenige Menschen arbeiten müssen. Viele können diesen gesetzlichen Feiertag stattdessen mit dem Ausleben ihres Hobbys verbringen. Und nicht wenige Porsche-Fans versammeln sich an diesem Tag in Dinslaken, nördlich von Duisburg, wo seit über 20 Jahren das größte deutsche Porsche-Treffen stattfindet. Eigentlich sollte bereits im letzten Jahr das finale Treffen auf der Trabrennbahn abgehalten werden, da diese in Kürze abgerissen werden soll. Entgegen der ursprünglichen Planungen der Stadtplaner scheint dieser Umbauprozess jedoch nicht ganz so schnell zu funktionieren wie gedacht. Daher ging das Treffen 2023 in die Verlängerung.

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Von jeher ist diese Veranstaltung dafür bekannt, dass jeder Porsche Einlass erhält, egal wie alt oder neu und egal wie selten oder häufig er ist. So treffen auf der Trabrennbahn Modellreihen wie der 914 und der 924 auf den 356 und alle Generationen des 911. Dazwischen tummeln sich ein paar Cayenne, Macan, Taycan, Panamera, Boxster und Cayman. Und auch die anderen Transaxle-Modelle wie der 928, der 944 oder 968 sind natürlich vor Ort, abgerundet durch einige Traktoren von Porsche Diesel. Besonders ins Auge fallen jedoch die vielen tollen Farben, mit denen die Sportwagenmarke schon immer in Verbindung gebracht wird.

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Neben Klassikern wie GT Silber, Carraraweiß oder Schwarz sind es vor allem knalligere Farbtöne wie Signalgelb, Indischrot und Sharkblau, die schon von weitem aus der Menge hervorstechen. Auch in Grün oder Orange kann ein Porsche hervorragend aussehen. Allerdings schieden sich vor Ort die Geister am Präsentationsfarbton des neuen 911 Dakar namens Shadegrün, einem leicht grünen Grau. Umso interessanter war es, einen der ersten ausgelieferten Dakar live zu sehen. Hinzu gesellten sich zwei 718 Boxster 25 Jahre Edition, ein 911 Sport Classic sowie je ein 911 Targa Porsche Design Edition und 911 GT3 RS, um den Reigen der modernsten Sondermodelle fast komplett zu machen.

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Auch klassische Sondermodelle wie der 911 R, der 911 Turbo S der Baureihen 993 und 996 oder der nur 14-mal gebaute 968 Turbo S fanden ihren Weg nach Dinslaken. Erstaunlicherweise erschien jedoch ein Porsche 910, der mich unterwegs auf der Autobahn überholte und ebenfalls in Dinslaken abfuhr, nicht auf dem Gelände. Außerdem fehlten in diesem Jahr erstmals die Supersportwagen vom Schlage 959, Carrera GT und 918 Spyder gänzlich.

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Interessant war es hingegen, erste 911er der Baureihe 964 mit H-Kennzeichen zu sehen, während andere immer noch ihr klassisches DIN-Kennzeichen spazieren fahren. Insgesamt war wieder einmal für jeden Fan der Zuffenhausener Marke etwas dabei. Auch Stände mit Automobilia, Modellautos und Ersatzteilen fanden sich im Innenbereich der Rennbahn. Derweil füllten sich die improvisierten Parkplätze auf der Außenbahn schnell. Gegen Mittag war kaum noch ein Durchkommen. Glücklicherweise endete relativ zeitgleich der große Ansturm auf die Einfahrt.

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Auffallend war die unterschiedliche Wirkung unterschiedlicher Modelle auf die Besucher. So ernteten getunte und verbastelte Fahrzeuge überwiegend kritisch hochgezogene Augenbrauen, während sich um Hochkaräter wie den neuen GT3 RS schnell Menschentrauben bildeten. Diese fanden sich auch am Innenbereich, wo die Porsche Zentren Niederrhein und Dinslaken einige Autos präsentierten. Am meisten fotografiert wurde dabei vermutlich der 911 GT3 R vom Rennteam IronForce rund um Rennfahrer und YouTuber Jan-Erik Slooten. Durch einen Rennunfall in der letzten Saison ist er momentan noch ein wenig gesundheitlich eingeschränkt, weshalb der Wagen noch nicht in der NLS (ehemals VLN) an den Start gegangen ist. Mit der Startnummer 029 (auf englisch zero-two-nine) weist man augenzwinkernd auf das Glückshormon hin, das beim Fahren eines Porsche ausgeschieden wird.

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Weitere Raritäten wie ein 911 (964) Turbo 3.6 oder ein von DP Motorsport gebauter 911 im 935-Stil füllten die Wiesen ebenso auf, wie der von Kremer Motorsport in Köln vor einigen Jahren erstellte K4 mit Straßenzulassung. Der 991-Speedster-Club hielt zum zweiten Mal sein jährliches Treffen ab und kam allein bereits auf 14 Fahrzeuge. Aus den älteren Speedster-Generationen waren ein 356, ein 911 und ein 964 vor Ort. Hinzu kamen mehrere 718 Cayman GT4 RS, ein 924 Carrera GT und „Flamingo“, ein 964 Turbo mit optischen Anleihen des Carrera RS 3.8 und einem Leergewicht nur knapp über einer Tonne. Dieses Auto entstand kürzlich für Jean-Pierre Kraemer bei AP Car Design. Die Vorfreude auf das kommende Jahr steigt bereits. Der Termin steht bereits fest. Bis dahin gibt es hier noch ein paar weitere Fotos des diesjährigen Treffens.

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Bilder: Matthias Kierse