Vor etwas mehr als einem Jahr debütierte im Rahmen der Monterey Car Week in Kalifornien der Smit Oletha. Weder die Marke, noch der Modellname dürften allzuvielen Lesern auf Anhieb etwas sagen. Der Anblick der Bilder lässt hingegen möglicherweise die eine oder andere Erinnerung zurückkehren. Als BMW Ende der 1990er Jahre beschloss, einen neuen Roadster zu bauen, debütierte zuerst eine Konzeptstudie auf der Tokyo Motor Show 1997. Neben der offenen Bauform mit Überrollbügel hinter dem Fahrer gab es ein festes Hardtopdach, das den Z07 zum Coupé machte. In der Serienumsetzung als Z8 fehlte diese Variante schlussendlich. Smit Vehicle Engineering (SVE) unter der Leitung der Gründer Willem und Kaess Smit bringt die Formensprache nun doch noch auf die Straße – wenn auch in modifizierter Weise und auf anderer Basis.
Unter der aus Kohlefaser gefertigten neuen Karosserie verbirgt sich das bis 2008 produzierten BMW Z4 Coupés. Scheinwerfer, Kühlergrill, Seitengrills, Türen und Rückleuchten erinnern bewusst an den Z8, ohne diesen jedoch direkt zu kopieren. Durch den kürzeren Radstand kommen die Proportionen sogar fast ein wenig besser zur Geltung als beim Original. Beim im letzten Jahr präsentierten Prototypen werkelte ein 4,4 Liter großer V8-Saugmotor mit über 450 PS unter der Motorhaube. Nun folgt der zweite Prototyp mit einem 3,4 Liter großen Reihensechszylindermotor mit 400 PS. Beide entstammen dem BMW-Teileregal und erhalten bei SVE kleine Leistungssteigerungen. Beim Sechszylinder sind zum Beispiel ein Carbon-Luftsammler, sechs Einzeldrosselklappen sowie ein neuer Kipphebel-Ventiltrieb verbaut. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder erfolgt über ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Im Vergleich zum V8-Modell ist die neue Variante rund 220 Kilogramm leichter.
Smit Vehicle Engineering zog kürzlich aus dem Süden Kaliforniens in neue, 557 Quadratmeter große Räumlichkeiten in Nashville, Tennessee um. Dort erfolgen neben den Umbauten des Z4 zum Oletha auch Restaurierungen und Reparaturen von BMW-Fahrzeugen im Kundenauftrag. Gegründet wurde die Firma 2019. Beide Smit-Brüder durchliefen zuvor diverse Stationen bei hochwertigen Firmen der Technik- und Automobilbranche. So waren sie beispielsweise bei General Electric, Tesla Motors, Faraday Future, Singer Vehicle Design, San Diego Composites und Applied Composites. Von dort brachten sie reichlich Expertise mit, um nun ihren eigenen Traumwagen zu erschaffen.
