Bis zur Corona-Pandemie gab es in Maastricht in jedem Januar die Interclassics als Auftakt der europäischen Oldtimer-Messen-Saison. 2018 kam unter gleichem Namen im Herbst eine Oldtimerausstellung in Brüssel hinzu. Dann kam die Krankheitswelle und mit ihr die Absage aller großen Veranstaltungen. Nach der Pause ist die Messe unter neuem Namen zurück. Sie heißt nun „Classic Car Show Maastricht“. Außer der Benennung hat sich jedoch nichts verändert. Weiterhin stehen vier Hallen als Ausstellungsfläche im MECC zur Verfügung, die für vier Tage mit tollen Fahrzeugen gefüllt wird.
Bereits bevor man sich ins Getümmel stürzen kann, stehen vor den Kassen erste Exponate. Neben einem Lotus Evora mit John Player Special Lackierung fiel besonders ein klassischer Maserati ins Auge. Allerdings stellte sich das graue Coupé im Stil eines A6GCS mit Design von Pinin Farina bei genauer Betrachtung als Replica heraus. Toine Hezemans ließ sich dieses Auto aufbauen und überlegt aktuell, eine Kleinserie für interessierte Kunden aufzulegen. Auch der aktuelle Trend, Autos in Originalgröße durch passende Kartons wie Spielzeugautos aussehen zu lassen, wurde durch einen Citroën 2CV aufgegriffen.
Die einstige Interclassics und auch die Classic Car Show Maastricht zeichnen sich durch eine breite Themenvielfalt spannender Automobile aus. Neben Alltagsklassikern und Kleinwagen sind jedes Jahr auch Exoten und Sportwagen aus der Vor- und Nachkriegszeit zu finden. Auf diese Weise ist für jeden Autofan mindestens ein interessantes Fahrzeug vor Ort. Eine Anreise lohnt also allemal. Zudem sind alle Hallen barrierefrei ebenerdig oder per Aufzug (Clubhalle) zu erreichen.
Neben den typischen Vertretern der Oldtimerszene von Volkswagen, Mercedes-Benz, Porsche und co. sind in Maastricht auch Marken vertreten, die nur eingefleischte Fans kennen. Aus den Niederlanden stammt beispielsweise Spyker. Von rund 250 gebauten Fahrzeugen aus der Ära zwischen 2001 und 2018 waren diesmal gleich drei vertreten. Dass darunter einer von nur 14 gebauten C8 Double 12 S war, rundete für Sportwagenfans das Angebot ebenso ab, wie ein Bugatti Veyron. Burton Sportscar, eine kleine niederländische Firma, die seit rund 20 Jahren existiert, zeigte den 1400 auf Basis des Citroën 2CV. Hinzu kam der Marturo Stradale als neuer Restomod auf Basis des Lancia Delta HF Integrale.
Diee aktuell gern angebotene Option der Zweifarblackierung ist keine moderne Erfindung. Oldtimerfans wissen das. Andere Besucher der Classic Car Show Maastricht konnten sich von dieser Tatsache beispielsweise beim Anblick eines Panhard Dynamic überzeugen. Dieses interessant gestaltete Fahrzeug entstand in Frankreich zwischen 1936 und 1938 in geringer Auflage. Deutlich häufiger gab es bekanntlich den Volkswagen Käfer, von dem einige Exemplare in diversen Farben zu sehen waren. Auch der größere Bruder, nämlich der T1 Bulli, stand in unterschiedlichen Ausführungen auf der Messe.
Ein besonderes Merkmal der Interclassics Maastricht war Jahr für Jahr eine besondere Ausstellung unter speziellem Motto. Diese Tradition behalten die Organisatoren auch für die Classic Car Show Maastricht bei. Den Anfang machte dieses Jahr eine Sonderausstellung zum Thema „Dutch GP Classics“. Insgesamt 16 Monoposto-Boliden aus der Zeit zwischen 1950 und heute warfen einen Blick auf niederländische Grand-Prix-Piloten wie den aktuellen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen sowie auf Teilnehmer des Großen Preis der Niederlande.