Sportwagen aus dem Hause Ferrari erfreuen sich weltweit steigender Beliebtheit. Wenn es sich um klassische Modelle handelt, verhalten sich die Preise bereits exponentiell. Sollte das betreffende Fahrzeug sogar noch eine Sonderkarosserie tragen, können sich Sammler selten zurückhalten. Ob dies auch für diesen Ferrari 250 GT Lusso mit Fantuzzi-Coupé-Karosserie gilt, bleibt abzuwarten. Als Basis diente Mitte der 1960er Jahre der 16. je gebaute 250 GT Lusso mit der Fahrgestellnummer 4383GT. Dieser trug ab Werk den Farbton „Grigio Metallizzato“ und wurde in Bologna erstausgeliefert.
Erstbesitzer waren die Brüder Luciano und Gianfranco Pederzani. Fans von Formel-Rennwagen sind diese Namen vermutlich ein Begriff. Sie betrieben die Firma Tecno und bauten Formel-2- und Formel-3-Monoposti. Als der Ferrari rund zwei Jahre alt war, beauftragten die Brüder den Karosseriebauer Medardo Fantuzzi mit einer eigenständigen Umarbeitung des Wagens. Fantuzzi war eng mit der Firma Tecno verbunden, da er die Formen der Rennfahrzeuge gestaltete.
Für den Ferrari 250 GT Lusso entstanden in der Designwerkstatt einige Veränderungen. Dachlinie, Türen und Heckabschluss blieben unangetastet. Neu waren hingegen die Front mit Scheinwerfern unter Klarglas, eine neue Motorhaube mit Lufteinlass sowie die seitlichen Luftauslässe hinter den Vorder- und Hinterrädern. Nach nur einem Jahr mit dem neuen Blechkleid verkauften die Pederzani-Gebrüder den Ferrari nach Venezuela.
In Südamerika blieb der einzigartige 250 GT Lusso nur kurz. 1968 tauchte er bereits im US-Bundesstaat New York wieder auf. Dort gehörte er Richard Trask, der den Sportwagen bis etwa 1977 behielt und dann an Terry Kramer weiterverkaufte. Ob noch während der Zeit bei Herrn Trask oder unter Herrn Kramer weitere Modifikationen durchgeführt wurden, ist heute nicht mehr zweifelsfrei zu ermitteln. Vermutlich in der Werkstatt von Tom Meade erhielt das Auto eine stärker betonte Heckspoilerlippe sowie die Lufteinlässe im Stil des 250 GTO an der Front. Noch bevor die 1970er Jahre zu Ende waren, wechselte der Ferrari nach Honolulu und wurde dort zugelassen. 1979 kaufte Gerald O’Conner den 250 GT Lusso und lagerte ihn ab 1981 für 24 Jahre ein.
Der nächste Besitzer lieferte den Ferrari 2011 bei DK Engineering in Großbritannien ein, um eine umfangreiche Restaurierung durchführen zu lassen. Um das Fahrzeug zukünftig bei Concours-Veranstaltungen zeigen zu können, wurde es komplett zerlegt und entlackt. Bei der folgenden Neulackierung im Herbst 2012 entschied sich der Kunde für den Farbton „Rosso Corsa“, das typische Ferrari-Rot. Passend dazu führte man die Lederausstattung in Tan aus.
Für die Revision der technischen Komponenten ging das Auto anschließend zu GTO Engineering. Dort kümmert man sich seither im Auftrag des Besitzers auch um die Lagerung des Ferrari, wenn dieser gerade nicht auf Veranstaltungen gezeigt wird. Nun bietet GTO Engineering den einmaligen 250 GT Lusso mit Fantuzzi-Aufbau zum Kauf an. Den Preis erfahren Interessenten direkt über die Webseite von GTO Engineering.