Ferrari Roma Spider

Wenn ein neuer Ferrari ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird, erwartet man üblicherweise ein Premierenevent auf der hauseigenen Teststrecke in Fiorano oder eine große Automesse irgendwo auf der Welt. Da letztere nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie zunehmend seltener werden, sehen sich die Hersteller und damit auch Ferrari nach Alternativen um. Für die Weltpremiere des neuen Roma Spider fand der italienische Sportwagenbauer schließlich einen sonnigen und warmen Ort: Marrakesch in Marokko.

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Zuerst einmal muss man festhalten, dass diese Karosserieversion des Einstiegssportwagens offenbar nicht von Anfang an geplant war. Als der Roma in Coupé-Form im November 2019 debütierte, gab es parallel mit dem Portofino einen offenen Frontmotorsportwagen im Modellportfolio. Dessen Produktion lief in Maranello jüngst aus. Der neue Roma Spider unterscheidet sich in einem Punkt gravierend vom Portofino: Das Verdeck besteht aus Stoff, nicht aus klappbaren Metallelementen. Motor vorn und Stoffverdeck über den Passagieren – diese Kombination gab es bei Ferrari zuletzt beim 365 GTS/4 „Daytona“. Beim Roma öffnet und schließt sich das Dach allerdings elektrisch in 13,5 Sekunden und das auch während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h.

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Durch die kompakten Abmessungen des Stoffverdecks ist das Kofferraumvolumen nur geringfügig kleiner als beim Coupé. Zudem können unterschiedliche Stoff-Farben und -Webarten bestellt werden, um das Fahrzeug zu individualisieren. In die Lehne der Rückbank integrierten die Ingenieure einen patentierten Windabweiser, der per Knopfdruck ausfährt und hohen Fahrkomfort bei offenem Dach garantiert. Das Team des Ferrari Centro Stile unter Leitung von Flavio Manzoni schaffte es, die Linienführung des Coupés weitestgehend zu erhalten und dem Spider somit kraftvolle und sportliche Linien in die Silhouette zu prägen.

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Unter der Motorhaube werkelt weiterhin der 3,9 Liter große V8-Biturbomotor, den Markenfans bereits aus dem Roma Coupé kennen. Mit 456 kW/620 PS und 760 Newtonmeter Drehmoment ist der Spider bestens ausgerüstet. In Kombination mit einem Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe spurtet er in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und in 9,7 Sekunden auf 200. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Ferrari mehr als 320 km/h an. Eine weiterentwickelte Ölpumpe baut bei Kaltstarts 70 Prozent schneller Druck auf und sorgt auch bei mittleren Drehzahlen für mehr Durchfluss. Diese Änderung verbaut Ferrari ab sofort auch im geschlossenen Roma.

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Auch innen zeigt sich der Ferrari Roma Spider sehr eng am Coupé angelehnt. Fahrer und Beifahrer sitzen in eigenständig gestalteten Bereichen, die sich bis zu den Notsitzen im Fond weiterziehen. Farbig abgesetzte Keder unterstreichen den optischen Eindruck gekonnt. Mittig am Armaturenbrett ist halbschwebend ein 8,4 Zoll großes Touchscreen-Display untergebracht, über das alle Infotainment- und Klimatisierungsfunktionen bedient werden können. Beim dreispeichigen Multifunktions-Sportlenkrad sorgen kleine Modifikationen für eine verbesserte Haptik und Bedienbarkeit.

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Bilder: Ferrari