Rolls-Royce Wraith Black Badge Black Arrow

Erneut neigt sich eine Ära ihrem Ende entgegen. Diesmal betrifft es die V12-Modelle bei Rolls-Royce. Die finalen 12 Exemplare des Wraith erhalten daher eine ganz besondere Gestaltung. Basierend auf dem sportlicheren Wraith Black Badge entsteht die Sonderserie Black Arrow mit Inspirationen vom Rekordfahrzeug Thunderbolt aus den 1930er Jahren. Die Karosserie erhält die bislang aufwändigste Lackierung der Markengeschichte. Dazu passend zeigt auch der Innenraum diverse Besonderheiten.

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Zum allerersten Mal verwendet Rolls-Royce beim Wraith Black Badge Black Arrow eine Gradientlackierung, die vorn in „Celebration Silver“ beginnt und mit einem Farbverlauf hinten in „Black Diamond“ endet. Darüber liegt eine Lackschicht mit ganz feinen Glaspartikeln, die zum einen den Übergang optisch unterstützt und zum anderen für optisch ein wenig an die Salzkruste der Rekordfahrzeuge auf den Salzseen von Bonneville erinnert. Die Klarglasschichten, die zum Abschluss aufgetragen werden, erhalten bei jedem Auto eine rund 12-stündige Handpolitur. Um die neue Lackiertechnik anbieten zu können unternahm Rolls-Royce zuvor ein 18-monatiges Testprogramm für alle Oberflächen und Materialien.

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Tatsächlich stellt der 2013 vorgestellte Wraith das letzte V12-Coupé der Markengeschichte vor dem Wechsel zur Elektromobilität dar. Im Vergleich zu den Limousinen Ghost und Phantom konnte sich diese Modellreihe von Anfang an deutlich performance-orientierter platzieren. Zudem sprach das Coupé eher Selbstfahrer und jüngere Kunden an. Ab 2016  gab es parallel den Wraith Black Badge mit diversen schwarzen Akzenten an der Karosserie, farbenfreudigem Interieur und mehr Drehmoment.

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Mit der Black Arrow Collection erinnert Rolls-Royce gezielt an ein anderes V12-Triebwerk aus der reichhaltigen Firmengeschichte. 1938 erzielte Captain George Eyston mit einem sieben Tonnen schweren, achträdrigen Fahrzeug namens Thunderbolt einen Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge. Als Antrieb saßen zwei R-Serie-V12-Flugmotoren von Rolls-Royce im Fahrzeug. Auf den Salzseen von Bonneville in Utah/USA erreichte er in zwei Läufen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 357,497 mph, umgerechnet 575,335 km/h. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte weitere Rekordversuche. Allerdings ist Thunderbolt bis heute das schnellste Fahrzeug mit V12-Motor(en). Die Reflektionen des komplett polierten Aluminiumfahrzeugs auf dem weißen Salz und unter der sengenden Sonne sorgten bei Testfahrten dafür, dass nicht genau festgestellt werden konnte, wann Thunderbolt die Messlinie überquerte. Captain Eyston fand eine pragmatische Lösung: Er malte auf jede Fahrzeugseite einen schwarzen Pfeil mit einem knallgelben Kreis in der Mitte, der jederzeit gesehen werden konnte. Dies führte für die neue Black Arrow Collection zu gelben Details an der Karosserie und den Felgen.

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Etwas ganz Besonderes erhielt die Black Arrow Collection am Armaturenbrett. Auf der Beifahrerseite ist auf einem einteiligen, schwarz eloxierten Stück Aluminium eine Konstruktionszeichnung des V12-Triebwerks eingraviert. Gelbes Leder auf den vorderen Sitzen sorgt für passende Kontraste zum ansonsten schwarz gehaltenen Interieur. Auch die Innenseiten der Türtaschen sind gelb gehalten. Seitlich an den Kopfstützen und an den offenporigen Holzelementen finden sich eingelaserte horizontale Linien, die an die Oberfläche der Salzseen erinnern sollen. Auf dem Mitteltunnel befindet sich eine Aluminiumplakette in der Form der Draufsicht von Thunderbolt, die von unten illuminiert wird.

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Bilder: Rolls-Royce