Mit dem Urus begab sich Lamborghini vor fünf Jahren auf ungewohntes Gelände. Abgesehen vom reinen Offroader LM002 hatte die Marke im Zeichen des Stiers bis dahin ausschließlich Sportwagen gebaut. Nun drehte ein Viertürer mit Allradantrieb und vergleichsweise hochbauender Karosserie die Markenwerte auf links – und das mit durchschlagendem Erfolg. Der erste SUV von Lamborghini überholte mit Leichtigkeit die Sportwagenbaureihen Huracán und Aventador und erreichte bereits mehrfach Zahlen von mehr als 5.200 produzierten Autos im Jahr. Was für Großserienhersteller nach Wochenproduktion klingt, ist für Lamborghini ein Rekord. Insgesamt sind bereits mehr als 20.000 Exemplare weltweit ausgeliefert worden. Nachdem auf der Monterey Car Week mit dem Urus Performante eine neue Sportvariante mit 666 PS debütierte folgt nun die modellgepflegte Version des normalen Modells als Urus S.
Das Erstaunlichste vorweg: Der S hält leistungstechnisch keinen Respektabstand zum Performante ein. Tatsächlich kommt hier ebenfalls der vier Liter große V8-Biturbomotor in der Leistungsvariante mit 666 PS und 850 Newtonmetern Drehmoment zum Einsatz. Dank Achtgang-Automatik und permanentem Allradantrieb beschleunigt der SUV damit in 3,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht bis zu 305 km/h Höchstgeschwindigkeit. Eindrucksvoll ist auch der unter trockenen Bedingungen mögliche Bremsweg aus 100 km/h in 33,7 Metern. Immerhin bringt der Urus S je nach gewählter Ausstattung mindestens 2,2 Tonnen auf die Waage. Vom Cockpit aus können die Fahrmodi „Strada“, „Sport“, „Corsa“ und „Ego“ angewählt werden, die Einfluss auf die Kennlinien von Gaspedal, Feder-Dämperrate der Luftfederung sowie der Lenkung nehmen. Kunden, die ihren Urus S gern einmal abseits befestigter Straßen bewegen möchten, können zudem auf die Offroad-Fahrprogramme „Terra“, „Neve“ und „Sabbia“ zurückgreifen.
Optisch kommen beim Urus S im Vergleich zum bisher bekannten Urus einige Detailverbesserungen zum Tragen. So trägt der neu gestaltete vordere Stoßfänger im unteren Bereich serienmäßig einen mattschwarz lackierten Unterfahrschutz aus Edelstahl. Die nun aus Kohlefaser gefertigte Motorhaube zeigt mattschwarze Luftauslass-Schlitze, die optional auch in Glanzschwarz, Wagenfarbe oder Sichtcarbon in glänzend oder matt bestellt werden können. Anstelle des normalen Daches in Wagenfarbe sind auch ein Sichtcarbon-Dach oder ein großes Glas-Panoramadach erhältlich. In den ebenfalls neuen Heckstoßfänger sind im unteren Bereich die Endrohre der Abgasanlage integriert. Diese sind ab Werk in gebürstetem Edelstahl ausgeführt, aber auf Wunsch auch in Schwarz oder glänzendem Chrom lieferbar. Anstelle der ab Werk verbauten Räder in 21 Zoll gibt es auch Radsätze in 22 oder 23 Zoll Größe. Analog zur erweiterten Farbpalette für die Karosserie gibt es auch diverse neue ein- oder zweifarbige Optionen für das Interieur. Damit lässt sich der Grundpreis von 195.538 € noch deutlich nach oben korrigieren.