Porsche kündigte vor fünf Jahren eine vierteilige Serie von Sondermodellen des 911 an, die jeweils einem besonderen Jahrzehnt gewidmet sein sollten. Den Anfang machte 2020 der 911 Targa 4S Heritage Design Edition auf Basis der Generation 992 zur Feier der 1950er und frühen 1960er Jahre. Vor rund drei Jahren folgte ihm der zweite jemals gebaute 911 Sport Classic, mit dem die späten 1960er und frühen 1970er Jahre gebührend neu belebt wurden. Heute debütiert das dritte Sammlerstück in Form des 911 Spirit 70, das die zweite Hälfte der 1970er Jahre und den Beginn der 80er feiert. Hierzu stellte Porsche das Präsentationsfahrzeug eigens in eine Diskothek im Flair des entsprechenden Zeitraums. Lediglich 1.500 Kunden weltweit werden in den Genuss dieses Sondermodells auf Basis des 911 (992.2) Carrera GTS Cabriolets kommen.
Bereits die technische Basis dieses Heritage-Sondermodells ist damit etwas Besonderes, ist es doch die erste 911-Variante mit einem Hybridantrieb. Im Gegensatz zu vielen heutigen Hybridfahrzeugen erlaubt sie es dem Fahrer jedoch nicht, in einem vollelektrischen Fahrmodus zu fahren. Stattdessen handelt es sich um ein effizientes Performance-Hybridsystem, das neben zusätzlichen Elektromotoren auch einen Elektroturbolader ins Geschehen bringt, der bereits im untertourigen Bereich Leistung generiert. Insgesamt stehen 398 kW/541 PS und ein maximales Drehmoment in Höhe von 610 Newtonmetern zur Verfügung. Außen und innen bringt der 911 Spirit 70 indes Designdetails der 1970er Jahre mit. So zeigt die vordere Haube die drei Ziffern 911, die in drei Streifen weiter über die Haube in Richtung Windschutzscheibe gezogen werden und sich auch im Gewebe des Daches wiederfinden lassen. Dieses Streifendesign gab es ab Werk bereits optional in den 70ern als „Sicherheitsbeklebung“, um den Sportwagen im Rückspiegel vorausfahrender Verkehrsteilnehmer besser ersichtlich zu machen. Neben der Präsentationslackierung ‚olive neo‘ gibt es ’schwarz‘ ohne Aufpreis oder ‚GT-silbermetallic‘ für 1.237,60 €. Alle weiteren Farben stammen entweder aus dem ‚Farbe nach Wahl‘-Programm für 10.460,10 € oder sogar aus dem Bereich ‚Farbe nach Wahl Plus‘ für 22.895,60 €. Das ist fast ein Zehntel des Grundpreises für den 911 Spirit 70, denn dieser liegt bei 240.000 €. Diverse Anbauteile wie auch die Leichtmetallräder sind im Akzentfarbton ‚bronzit‘ lackiert. Seitlich zeigt der Spirit 70 auf Wunsch schwarze Porsche-Schriftzüge über den Schwellern und eine Startnummerntafel mit individueller Nummer auf den Türen. Goldfarbene Schriftzüge und die Plakette der Porsche Exclusive Manufaktur am vorderen Kotflügel runden das Sondermodell optisch ab. Auf dem Gitter des Heckdeckels sitzt eine Heritage-Plakette, die optisch an jene Plaketten erinnert, die Besitzern eines 356 vom Porsche-Werk aus zugeschickt wurde, wenn sie mit ihren Fahrzeugen die 100.000-Kilometer-Grenze durchstoßen hatten.
Innen setzt sich der Vibe der 1970er Jahre durch den neu belebten Pascha-Stoff fort. Dieses Muster im Stil einer Zielflagge im Wind ist Porsche-Fans bereits aus 911, 924, 944 und 928 bestens bekannt. Beim 911 Spirit 70 debütiert es in der Farbkombination schwarz und olive neo oder alternativ schwarz und grau. Früher bestand dieser Stoff aus Jacquard-Velours, heute kommt ein mit Flockgarnen kombinierter Textilstoff zum Einsatz. Das Pascha-Muster findet sich auf den Mittelbahnen der 18-fach verstellbaren Sportsitze Plus, auf den Türtafeln, im Handschuhfach und vorne im Kofferraum. Auf Wunsch sind zudem die Sitzrückseiten und die waagerechte Dekorfläche oberhalb des Handschuhfachs in diesem Muster erhältlich. Hier findet sich auch die Metallplakette mit laufender Nummerierung der 1.500 Fahrzeuge.
Erste Exemplare des 911 Spirit 70 sollen noch in diesem Monat zu den deutschen Porsche-Zentren rollen. Man darf auf farbenfrohe Konfigurationsbeispiele der Kunden gespannt sein, sofern diese sich auf die Zeitreise in die 1970er Jahre einlassen.
Bilder: Porsche
