RUF CTR3 Evo, R Spyder und Tribute

Im Laufe der Monterey Car Week präsentierte RUF gleich drei neue Modelle. Zum einen erhielt der bereits seit 2007 in Kleinserie produzierte CTR3 eine Modernisierung zum CTR3 Evo. Daneben debütierten der neue R Spyder und der luftgekühlte Tribute auf Basis des aktuellen CTR Anniversary. Alle drei stelle ich an dieser Stelle etwas genauer vor. Beginnen möchte ich mit dem CTR3 Evo. Als der CTR3 debütierte, war er mit 700 PS das stärkste Modell der Markengeschichte. 2012 folgte auf dem Genfer Autosalon der CTR3 Clubsport mit einer Leistungssteigerung auf 777 PS. Nun fanden die RUF-Techniker im 3,8 Liter großen Motorblock durch gezielte Weiterentwicklungen weitere 23 Pferdestärken, wodurch der CTR3 Evo erneut das stärkste Modell der Markengeschichte ist.

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Die Karosserie ähnelt immer noch dem 2007 präsentierten Basisfahrzeug, sieht man von der Heckpartie ab. Vorn entsprechen die Kotflügel, Frontschürze und Scheinwerfer formal dem Porsche 911 der Baureihe 997. Alle Karosserieteile bestehen jedoch aus einem Kevlarverbundwerkstoff. Hinten leuchten nun vier runde Lampen. Darüber erstreckt sich über die komplette Fahrzeugbreite ein feststehender Heckflügel, der je nach Geschwindigkeit höher oder tiefer im Fahrtwind steht. Innen kommen Carbon-Schalensitze mit auf Wunsch farbigen Polster-Pads zum Einsatz. Beim türkisfarbenen Präsentationsfahrzeug zeigt sich das Interieur in blau mit gelben Akzenten.

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Der deutlich wilder anmutende RUF R Spyder verfügt über einen vier Liter großen Motor im Heck. Zu den Leistungsdaten machte der Kleinserienhersteller aus Pfaffenhausen keine Angaben. Einzig, dass die Kraftübertragung über ein manuelles Sechsgang-Getriebe erfolgt, findet sich noch in den Veröffentlichungen. Als Basis diente die Karosserie eines Porsche 911 Targa der Baureihe 991. Vorn und hinten sitzen die Schürzen vom GT3.

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Anstatt Außenspiegeln kommen Rückfahrkameras zum Einsatz, die auf den vorderen Kotflügeln befestigt sind und in ihrer Form ein wenig an die klassischen „Talbot-Spiegel“ erinnern. Die Türen haben außen keinerlei Türgriffe. Anstelle von Dach und Scheiben gibt es einen zweigeteilten, transparenten Windabweiser, zwei Carbon-Überrollbügel und dahinter ein riesiges Carbon-Teil, das den zusätzlichen Gepäckraum bis zum Heckabschluss inklusive Entenbürzel-Spoiler umfasst.

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Zwischen den beiden Sportsitzen befindet sich ein Trennungselement, das durch den gelben Längsstreifen auf der Karosserie zusätzlich betont wird. Zentral darauf thront die analoge Stoppuhr. Passend zur silbernen Außenlackierung zeigt sich das Cockpit in hellem Grau mit gelben Ziernähten, Karostoff auf den Sitzen und schwarz beledertem Lenkrad.

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Gelbe Hosenträgergurte von Schroth halten Fahrer und Beifahrer am Platz. Hinter den Sitzen unter der Carbon-Haube findet sich Platz für zwei Rennhelme, die bei der radikal-offenen Bauweise des R Spyder stark zu empfehlen sind.

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Das finale Neufahrzeug zur Monterey Car Week ist ein Liebesbrief von RUF anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Porsche 911. Dieser rollte bekanntlich 1998 letztmalig mit einem luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor vom Band. In der komplett aus Carbon hergestellten Karosserie des CTR Anniversary, die dem klassischen 911 nachempfunden ist, steckt beim RUF Tribute erneut ein luftgekühltes Triebwerk. Alois Ruf junior, Sohn des einstigen Firmengründers, konstruierte dieses Aggregat selbst. Aus 3,6 Litern Hubraum mit Billet-Aluminium-Zylinderköpfen, vier obenliegenden Nockenwellen und drei Ventilen pro Zylinder holen die Techniker dank doppelter Turboaufladung 550 PS.

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Aktuell spricht RUF von einem reinen Unikat. Allerdings stellt sich an der Stelle die Frage, warum ein Kleinserienhersteller soviel Geld in die Hand nehmen sollte, um einen neuen luftgekühlten Motor zu entwickeln, wenn dieser anschließend nicht in irgendeiner Art verkauft werden sollte.

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Farblich verneigt sich der RUF Tribute ebenfalls tief vor der Porsche-Geschichte. Dunkles Grün und Karostoff auf den Sitzflächen waren Merkmale vieler Dienst- und Privatfahrzeuge von Ferry Porsche.

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Bilder: RUF