Zagato ist für exklusive Kleinserien auf Basis von diversen Fahrzeugen bekannt. Gemeinsam mit La Squadra aus Polen machte man sich nun an ein ganz besonderes Projekt. Basierend auf der aktuellen Alpine A110 entsteht der AGTZ Twin Tail, dessen Inspirationsquellen die Le Mans-Rennwagen von Alpine aus den späten 1960er Jahren sind. Speziell der A220 stand dabei im Mittelpunkt des Interesses, da es dieses Modell mit langem und kurzem Heck gab. Warum dies von Bedeutung ist, erkläre ich gleich. Insgesamt werden bis Ende 2025 lediglich 19 Exemplare des AGTZ entstehen.
Nachdem die Alpine A220 den angestrebten Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans nicht erreicht hatte, geschah in der heimischen Werkstatt etwas Ungewöhnliches. Die Ingenieure begannen damit, bei einem Auto das Heck einzukürzen. Damit wollten sie diesen Wagen auf eine weitere Motorsportkarriere auf engeren Rennstrecken und Rallyepisten vorbereiten. Dort konnten tatsächlich zahlreiche Podestplatzierungen und Pokale eingefahren werden. Spulen wir nun um mehr als 50 Jahre vor und schauen in die Gegenwart. Alpine ist seit einigen Jahren wieder als Autohersteller unterwegs und bietet mit der A110 einen Leichtbausportwagen an. Eine Zusammenarbeit mit Zagato aus Italien hat es in der Markenhistorie noch nie gegeben, aber warum sollte das so bleiben? Allerdings ist dieses Projekt ohne direkte Verbindung mit Alpine entstanden, sondern läuft über La Squadra in Polen. Ähnliche Ansätze verfolgte man bei Zagato bereits mit Fahrzeugen wie dem Hyena HF auf Lancia-Basis oder dem Iso Rivolta GTZ. Nach Anlieferung eines Basisfahrzeugs und der Überweisung von mindestens 650.000 € netto macht sich das Team in Mailand daran, eine A110 in den AGTZ Twin Tail zu verwandeln.
Viel Geld für ein Auto, das in der Basis bereits für fünfstellige Euro-Beträge erhältlich ist. Allerdings fasst Zagato im Zuge des Umbaus auch beinahe jedes sichtbare Teil des Alpine A110 an und modifiziert es. Die komplette Karosserie des AGTZ besteht aus Kohlefaser und erhält ein bislang einmaliges Detail für einen Straßensportwagen. Das Heck lässt sich manuell mithilfe eines mitgelieferten Bauteils um 49 Zentimeter verlängern. Im Gegensatz zur eingangs erwähnten A220 müssen hierbei nicht irgendwelche Karosserieteile weggesägt und abgeschliffen werden. Alles fügt sich passgenau ineinander. Entsprechend erhält das neue Fahrzeug den Beinamen Twin Tail für die zwei unterschiedlichen Heckvarianten.
Natürlich ist die AGTZ Twin Tail in einer Vielzahl unterschiedlicher Farben lieferbar. Darüber hinaus offeriert La Squadra diverse Farbgebungen, die von historischen Rennfahrzeugen aus dem Hause Alpine inspiriert sind. Allen gemein ist die französische Tricolore, die hinter der Tür im oberen Bereich der B-Säule eingelassen ist. Technisch entspricht das Fahrzeug voll und ganz der Alpine A110. Hinter Fahrer und Beifahrer werkelt also ein 1,8 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor mit mindestens 185 kW/252 PS. Mindestens, da Alpine die A110 auch mit 300 PS als S, GT und R anbietet. Ob diese Varianten auch als Basisfahrzeuge herangezogen werden können, lässt der Pressetext offen.
Bilder: Zagato, AGTZTwinTail.com