Bizzarrini Giotto

Einige Sportwagenmarken haben im Laufe der Jahrzehnte weltweiten Ruhm eingeheimst. Kaum ein Kind würde wohl behaupten, noch nie etwas von Lamborghini, Porsche oder Ferrari gehört zu haben. Auch Bugatti, Koenigsegg, Pagani oder Aston Martin kennen viele Leute. Doch dann gibt es auch noch die Marken, die zwar besondere Sportwagen gebaut haben, aber nie über ein Nieschendasein hinauskamen. Einige von ihnen waren immerhin zeitweise bekannt, gerieten dann jedoch zunehmend in Vergessenheit. Ihr möchtet ein Beispiel? Wie wäre es mit Bizzarrini?

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Dieser Hersteller wurde 1962 durch Giotto Bizzarrini im italienischen Livorno begründet. Zuvor arbeitete er in den Entwicklungsabteilungen von Alfa Romeo und Ferrari. Gemeinsam mit Carlo Chiti und weiteren leitenden Angestellten zerstritt er sich Anfang der 1960er Jahre mit Enzo Ferrari und verließ die Firma. Kurzzeitig arbeitete er bei ATS am 2500 GT mit und entwickelte anschließend den Ferrari 250 GT Breadvan für Giovanni Volpi. In seiner eigenen Firma entstanden anfänglich hauptsächlich Motoren, unter anderem der V12 für Lamborghini. Gemeinsam mit Renzo Rivolta entstanden schließlich Chassis für Sportwagen wie den Iso Rivolta 300 und den Iso Grifo A3/L. Die davon abgeleitete Rennversion A3/C, die komplett bei Bizzarrini entstand, führte zum Streit mit Iso und wurde daher anschließend als Bizzarini 5300 GT angeboten. Kurz darauf folgte der kleinere 1900 GT Europa und der offene Rennsportwagen P 538, bevor die Firma 1968 in die Insolvenz rutschte.

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Zum 85. Geburtstag von Giotto Bizzarrini entstand nun ein neuer Sportwagen, dessen Gestaltung Giorgetto Giugiaro und sein Sohn Fabrizio übernahmen. Dieser als „Hyper-GT“ bezeichnete Wagen soll tatsächlich in Kleinserie gehen. Hierfür entsteht die Karosserie aus hochfestem und zugleich leichtem Carbon. Zudem entwickelte Cosworth eigens einen komplett neuen V12-Saugmotor, dessen Hubraum das Geburtsdatum von Giotto Bizzarrini aufnimmt. Der 6. Juni 1926 wird hier durch 6.626 Kubikzentimeter repräsentiert. Während die Motorleistung noch nicht bekannt gegeben wurde, soll die Kraftübertragung über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe erfolgen.

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Gegen Ende des Jahres 2024 sollen erste Vorserienprototypen in den Fahrversuch gehen. Rund 12 Monate später könnte die Kleinserie beginnen. Zu den Preisen gibt es noch keine Angaben.

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Bilder: Bizzarrini