Eccentrica Lamborghini Diablo Restomod

Bereits vor einigen Jahren gab Eccentrica Cars aus San Marino bekannt, dass ein neuer Restomod bei ihnen in Auftrag gegeben wurde. Dabei handelt es sich um ein klassisches Fahrzeug, das durch heutige Fertigungsverfahren und Technologie verfeinert und zugleich an Karosserie und Fahrwerk mit modernen Komponenten restauriert wird. Eccentrica Cars erhielt dabei den Auftrag, eine Sportwagenikone der 1990er Jahre zu bearbeiten: Den Lamborghini Diablo der ersten Serie. Bestellt hat dieses Fahrzeug der Lamborghini-Sammler und Unternehmer Emanuel Colombini, der – sie ahnten es vermutlich bereits – auch Chef von Eccentrica ist.

EccentricaLamborghiniDiablo_01EccentricaLamborghiniDiablo_02

Bei der Umsetzung des Restomods wurde Eccentrica durch viele renommierte Partner unterstützt. Die optischen Veränderungen gestaltete die Designfirma BorromeodeSilva. Dazu gesellten sich Pirelli, Brembo, Capristo, Marantz und Alcantara. Die Silhouette bleibt weitestgehend erhalten. An dieser Form aus der Hand von Marcello Gandini ist auch nur wenig zu verbessern. Dieses „wenig“ nahm das Team jedoch direkt in Angriff. Vorn kommt eine komplett neue Frontschürze mit integriertem Sichtcarbon-Splitter zum Einsatz. Auch die Lufteinlässe sind in Sichtcarbon umrandet. Etwas weiter oben gibt es eine moderne Interpretation des Themas „Schlafaugen“, wie unter Fans Klappscheinwerfer genannt werden. Fahren sie beim originalen Lamborghini Diablo nach oben aus, so verbirgt sie beim Restomod eine Klappe, die bei eingeschaltetem Licht nach unten vor die eigentlichen Leuchten verschwindet. Die vorderen Kotflügel entsprechen in ihrer Form denen des Diablo GT und Diablo GTR.

EccentricaLamborghiniDiablo_03EccentricaLamborghiniDiablo_04EccentricaLamborghiniDiablo_05

Sieht man von den neuen Außenspiegeln einmal ab, so gibt es ansonsten im Bereich der Türen und des Daches keine Veränderungen. Neu sind hingegen die Carbon-Schwellerleisten. Direkt hinter dem Dach schließt sich eine modifizierte Motorhaube mit zwei kleinen Lufthutzen an. Letztere versorgen das Triebwerk mit zusätzlicher Frischluft. Zudem zieht sich die Haube nun bis zum Heckabschluss des Diablo. In die hinteren Kotflügel, die in einem Schwung bis zum Dach hinaufreichen, integrierte man neue Lufteinlässe und zog zudem die originalen Konturen nach, wodurch sie noch besser zur Geltung kommen. Das Heck wird durch ein durchgehendes Luftauslassgitter dominiert, auf dem die vier runden LED-Rückleuchten und das Kennzeichen sitzen. Ebenfalls neu ist die als Spoiler ausgeführte Heckschürze, die zentral die beiden Auspuffendrohre stützt.

EccentricaLamborghiniDiablo_06EccentricaLamborghiniDiablo_07EccentricaLamborghiniDiablo_08

Was von außen nicht ersichtlich ist: Das Rohrrahmenchassis aus Stahl unter der Karosserie erhielt im Rahmen der Restaurierung einige Upgrades inklusive einer neuen Härtung des Stahls. Auf diese Weise erzielt Eccentrica eine deutlich höhere Torsionssteifigkeit. Innen bietet der Diablo Restomod den typischen Charme der 1990er Jahre in Kombination mit Materialien des 21. Jahrhunderts. So verzichtet das Team bewusst auf große Displays und Touchscreens, die es zu Zeiten des Diablo einfach noch nicht gab und die somit in diesem Sportwagen als Fremdkörper wirken würden. Dennoch nutzt man kleine Displays für die Anzeige von Drehzahl, Tempo und weiteren Fahrzeuginformationen. Diese zeigen sich jedoch im monochromen, grobpixeligen Look der 90er. Komplett neu gestaltet präsentiert sich auch der zum Teil mit Leder bezogene Mitteltunnel, der in Richtung Armaturenbrett eine leicht erhöhte Konsole mit Schaltern, Zündschloss und der offenen Schaltkulisse aufweist. Ansonsten kommen Leder- und Alcantara-Bezüge in dunklem Blau sowie ein airbagloses Dreispeichenlenkrad zum Einsatz.

EccentricaLamborghiniDiablo_09EccentricaLamborghiniDiablo_10EccentricaLamborghiniDiablo_11EccentricaLamborghiniDiablo_12

Unter der bereits erwähnten, neu gestalteten Motorhaube verbirgt sich das bekannte V12-Triebwerk von Lamborghini mit 5,7 Litern Hubraum. Im Zuge der Arbeiten erhielt der Motor nicht nur alle Verschleißteile gewechselt. Durch größere Ventile und eine schärfere Nockenwelle steigt zudem die Leistung auf 550 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder sorgt ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Während finale Test- und Erprobungsfahrten noch ausstehen, geht das Team von einer Beschleunigungszeit aus dem Stand auf Tempo 100 in 3,5 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von rund 335 km/h aus. Insgesamt sollen maximal 19 Exemplare des Eccentrica entstehen. Bei einem Grundpreis von rund 1,2 Millionen Euro ist natürlich die annähernd komplette Palette an Individualisierungsmöglichkeiten inklusive.

EccentricaLamborghiniDiablo_13EccentricaLamborghiniDiablo_14EccentricaLamborghiniDiablo_15EccentricaLamborghiniDiablo_16

Bilder: Eccentrica Cars