Selten hat ein einzelnes Modell eine Marke stückzahlmäßig so sehr beschleunigt wie der Urus es seit Dezember 2017 bei Lamborghini schaffte. Das besonders sportliche SUV überholte weltweit mit Leichtigkeit die Bestellzahlen seiner Modellgeschwister Huracán und Aventador. Somit lohnte es sich zweifelsfrei, dieser Baureihe eine eigenständige Fertigungslinie in Sant’Agata einzurichten. Zur Monterey Car Week brachte Lamborghini nun die leistungsstärkere Performante-Version mit, die ab Ende des Jahres zusätzlich angeboten wird. Im Rahmen des Pikes Peak International Hillclimb stellte dieses Auto seine Leistungsfähigkeit bereits unter Beweis. Mit einer Laufzeit von 10:32,064 Minuten überquerte ein Vorserienprototyp die Ziellinie in 4.302 Metern Höhe und unterbot damit den bisherigen SUV-Rekord von 2018 um 17,9 Sekunden.
Bereits auf den ersten Blick zeigt der Urus Performante diverse Modifikationen im Vergleich zum normalen Urus. Stoßfänger und Motorhaube zeigen sich in markanterem Design. Hinzu kommen neu gestaltete Schwellerverkleidungen, ein größerer Dachkantenspoiler und neue Leichtmetallräder. Durch einen nochmals erhöhten Anteil an Verbundwerkstoffkomponenten ist der Urus Performante das Fahrzeug mit den meisten Carbon-Bauteilen in seinem Segment. Beispielsweise besteht die komplette Motorhaube aus Kohlefaser und zeigt dies optional in einem großen Bereich vor der Windschutzscheibe auch. Ebenfalls gegen Aufpreis ist auch das Dach in Sichtcarbon ausgeführt. Durch umfangreiche Feinarbeiten der Schürzen, Spoiler und Schweller im Windkanal senkten die Lamborghini-Ingenieure den Luftwiderstand und erhöhten zugleich den Abtrieb um 38 Prozent. Unterhalb der Carbon-Heckschürze münden die Titan-Endrohre der Akrapovič-Abgasanlage ins Freie.
Unter der neuen Motorhaube werkelt weiterhin der bekannte V8-Biturbomotor mit vier Litern Hubraum. Allerdings erhält dieser im Urus Performante eine Leistungssteigerung um 16 auf nun 666 PS (490 kW) und 850 Newtonmeter Drehmoment. In Verbindung mit der serienmäßigen Achtgang-Automatik und dem permanenten Allradantrieb geht es in 3,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und bei Bedarf weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h. Dank einer vergrößerten Bremsanlage beträgt der Bremsweg aus 100 km/h nur 32,9 Meter. Anstelle der werksseitig verbauten Reifen vom Typ Pirelli P Zero sind erstmals auch speziell für den Urus Performante entwickelte Semislicks vom Typ Pirelli P Zero Trofeo R lieferbar. Für den chinesischen Markt ist die Leistungssteigerung aus Homologationsgründen nicht lieferbar. Alle anderen Modifikationen, auch am Fahrwerk, kommen dort jedoch auch zum Tragen.
Innen kommt serienmäßig schwarzes Alcantara oder auf Wunsch Leder zum Einsatz. Sechseckige Ziernähte auf den Sitzmittelbahnen sowie an den Türtafeln, am Dachhimmel und anderen Elementen tragen das Performante-Thema vom Huracán in den Urus. Das optionale „Dark Package“ sorgt für diverse mattschwarze Bedienelemente. Über die Individualisierungsabteilung Ad Personam können Interessenten zudem mattes Sichtcarbon, rote Türgriffe oder eigenständige Aluminium-Einstiegsleisten bestellen. Zudem bietet Ad Personam auch Lack- und Lederfarben nach Wunsch an. Als Grundpreis nennt Lamborghini in Europa 218.487 €. Erste Auslieferungen sollen noch vor Jahresende erfolgen.