Jeder der/die diesen Blog regelmäßig liest und schon mindestens einmal umgezogen ist, wird wissen, dass dadurch manchmal Sachen liegenbleiben und unter Umständen sogar in Vergessenheit geraten können. So geht es mir mit dieser Buchrezension. Das neue Werk von Alexander F. Storz über die frühen Jahre des Porsche 911 steht bereits seit mehr als einem halben Jahr in meinem Bücherregal. Die hier gezeigten Bilder dieses Buches entstanden kurz nachdem es in meinem Briefkasten lag. Nur gerieten sie in die Warteschleife, da der Umzug von Düsseldorf nach Dortmund alle Ressourcen fraß und für Buchrezensionen einfach keine Zeit blieb. Zeit, die Bilder und das Buch zu entstauben und einen Blick zu riskieren.
Die Weltpremiere des Porsche 911 fand noch unter dem Namen 901 auf der IAA 1963 statt. Nach wenig mehr als 80 Vorserienautos wechselte man in Stuttgart auf die Bezeichnung 911, da Peugeot sich alle dreistelligen Nummern mit einer Null in der Mitte als Modellnamen für Straßenfahrzeuge gesichert hatte und man keinen Rechtsstreit riskieren wollte. Aus dem gleichen Grund bot man die Rennfahrzeuge 904 und 906 letztlich offiziell unter den Verkaufsbezeichnungen Carrera GTS und Carrera 6 an. Doch zurück zum hier vorliegenden Buch. Autor Storz blickt anfänglich auf den 356 zurück, der ab 1948 den Grundstein für die Sportwagenmarke Porsche legte. Anschließend führt das Buch über die Prototypenphase des 901 hin in die Produktion, die in dieser Frühphase noch ausschließlich von Hand ablief. Tatsächlich gab es die Urversion des 911 mit nur wenigen Modifikationen volle 16 Jahre lang. Dann sorgten neue Zulassungsvorschriften in den USA für ein größeres Facelift. Dieses brachte dem Auto die charakteristischen „Faltenbalg“-Stoßstangen ein, die bei einem Unfall bis zu einer Geschwindigkeit von 8 mph ohne Spuren ein- und wieder ausfahren. Diese Fahrzeuge sind als „G-Modell“ – oder wie es das Porsche Unternehmensarchiv inzwischen lieber hören möchte: als G-Serie – bekannt geworden, was auf den Buchstaben G in der Fahrgestellnummer anspielt, mit dem das Modelljahr 1974 beschrieben wurde, in dem dieses Facelift stattgefunden hat. Den Abschluss des Buches bildet der erste 911 Turbo, der vor 50 Jahren die Baureihe krönte. 1989 endete die Ära des frühen 911 durch die Einführung der Generation 964.
„Porsche 911 – Die frühen Jahre (1963 – 1989)“ ist unter der ISBN 978-3-613-04537-8 im Motorbuch Verlag erschienen und kostet 32 €. Insgesamt bietet es rund 400 Fotos und Abbildungen auf 192 Seiten.
Bilder: Matthias Kierse
