Wie benennt man eine Automarke, wenn man als Gründer den Namen Trevor Wilkinson trägt? Korrekt, man kürzt den Vornamen ab und landet bei TVR. So war es zumindest 1946/47, als dieser Sportwagenhersteller im britischen Blackpool entstand. Die Firmengeschichte entwickelte sich spannend und ist von diversen Insolvenzen und Übernahmen gezeichnet. Eines blieb jedoch bis zur Fertigstellung des bislang letzten Serienfahrzeugs im Jahr 2012 gleich: Es handelte sich um Leichtbausportwagen mit Stahlrohrrahmen und Glasfaser-Kunststoffkarosserie. Leider sieht es aktuell nicht danach aus, dass der 2017 als Konzeptstudie vorgestellte neue TVR Griffith den Weg auf die Straße finden wird. Somit steigt jedoch weiterhin der Wert der noch existierenden Bestandsfahrzeuge. Dies gilt besonders für Exemplare, die eine besondere Geschichte haben. Der britische Händler Hilton & Moss bietet ein solches aktuell zum Verkauf an.
Der TVR Sagaris ist eines der letzten Modelle aus der Ära unter Firmenchef Peter Wheeler. Erstmals präsentiert wurde er auf der MPH Auto Show 2003 als Konzeptstudie. Verglichen damit hatte die ein Jahr später in Birmingham gezeigte Serienversion nur sehr wenige Modifikationen. Bei Testfahrten war aufgefallen, dass die Öffnungen über den Vorderrädern Steinchen in Richtung der Windschutzscheibe schleuderten. Zudem beschwerten sich groß gewachsene Fahrer über zu wenig Kopffreiheit, weshalb ins Dach eine Wölbung integriert wurde. Geblieben sind indes die seitlich austretenden Auspuffendrohre und der transparente Heckspoiler. Unter der Motorhaube steckte der TVR-eigene Reihensechszylindermotor „Speed Six“ mit 296 kW/402 PS aus vier Litern Hubraum. Bei anderen Herstellern zu diesem Zeitpunkt bereits selbstverständliche Ausstattungsumfänge wie ABS, Traktionskontrolle oder Airbags fand man im TVR Sagaris nicht einmal gegen Aufpreis. Somit macht auch der Modellname Sinn: Sagaris war eine Streitaxt der Skyther, einem Reiternomadenvolk aus der eurasischen Steppe.
Das von Hilton & Moss angebotene Exemplar des TVR Sagaris ist nicht nur eine Rarität, da vermutlich nur 200 Autos insgesamt entstanden sind. TVR nutzte diesen Wagen als Pressefahrzeug und gab ihn unter anderem an Fachmagazine wie „Autocar“ oder „Evo“. Besondere Berühmtheit erlangte das orangefarbene Coupé jedoch durch einen Auftritt in der britischen TV-Sendung TopGear. Moderator Jeremy Clarkson bewegte den Sagaris über die hauseigene Teststrecke und lobte das Fahrverhalten. Seit der Erstzulassung im März 2005 kamen rund 44.500 Meilen Laufleistung zusammen, davon 17.800 Meilen im Werksbesitz bis Januar 2006. Passend zur Lackierung in „Chameleon Orange“ zeigt sich das Auto innen in schwarzem Leder mit orangefarbenen Nähten. Hilton & Moss bietet das Fahrzeug für £ 69.995 an.
